Aktuelles vom 08. November 2016 – 07. Cheschwan 5777 – Gebet für Regen

Neue Nachrichten:

Holocaust:

Über den Tod hinweg umarmen

Ich glaubte einmal, alle Deutschen wären allein durch ihr Deutschsein in einer gewissen Art verseucht. Ich glaubte einmal, meine Verachtung für die Deutschen wäre moralisch unangreifbar.“ Dieses drastische Bild von den Deutschen änderte Judith Naomi Levi auf ihrer ersten Deutschland-Reise 1998 schlagartig. Ihre Eltern waren deutsche Juden, die mit dreihunderttausend anderen aus Nazideutschland flüchteten, „bevor sich die Schlinge um ihren Hals vollständig zuzog“, erzählt die amerikanische Buchautorin und Professorin für Linguistik, die vor ihrem Ruhestand an einer Universität in Chicago, Illinois, lehrte, ihren gut 50 Zuhörern, deren Blicke gebannt auf der charmanten Frau im schwarzen Hosenanzug ruhen….


„Stadt ohne Juden“:

Rettet diesen Film!

Die Synagoge ist mit prächtigen Holzschnitzereien reich geschmückt. Fromme Männer, angetan mit dem Tallit, dem Gebetsmantel, heben die Thora-Rollen aus dem Schrein und tragen sie gemessenen Schrittes durch den Betraum. Hinter einem Pult, das mit einem Davidstern geschmückt ist, steht der Kantor und dirigiert einen Knabenchor. Diese dichte filmische Stilisierung des Festes Simchat Tora liefert eine Innensicht auf das jüdische Leben im Wien der zwanziger Jahre: Einerseits verfolgen honorige Herren mit steifen Hüten regungslos die Zeremonie, während deutlich ärmer aussehende Gestalten beim Gebet ihre Oberkörper rhythmisch vor und zurück wiegen….


RUNDFUNK IN ISRAEL:

Zu unabhängig, zu kritisch, zu links?

Israels Rundfunk- und Fernsehmacher bangen um ihre Zukunft. Die Angestellten der alten staatlichen Institution IBA (Israel Broadcasting Authority) fürchten, abgewickelt zu werden. Die Programmgestalter der neuen öffentlich-rechtlichen Radio- und TV-Gesellschaft, kurz „Kan“ („Hier“) genannt, sehen derweil die Chancen schwinden, überhaupt jemals auf Sendung zu gehen. Die „Kan“-Gründung geht zwar auf eine gesetzliche Medienreform von 2015 zurück. Ziel war, das bisherige Staatsfernsehen, das schon lange an einem aufgeblähten Apparat bei immer geringeren Einschaltquoten krankt, durch eine moderne Gesellschaft des öffentlichen Rechts zu ersetzen: Eine, die losgelöst von direkter Einflussnahme der Parteien Dokumentarfilme und interessante Nachrichtenformate produzieren sollte. Doch Premier Benjamin Netanjahu will davon nichts mehr wissen. Er möchte das Vorhaben am liebsten wieder einstampfen….


OFFENSIVE AUF MOSSUL:

Daesh(i)-Hochburg südlich von Mossul eingenommen

Im Süden von Mossul sind irakische Regierungstruppen, unterstützt von Eliteeinheiten des Innenministeriums und Polizisten, in die Ortschaft Hamam al-Alil eingerückt. Die Ortschaft 15 Kilometer südöstlich von Mossul war die letzte in der Region, die noch von der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (Daesh(i)) kontrolliert wurde. Einige Einwohner öffneten sofort ihre Geschäfte, Soldaten halfen vertriebenen Zivilisten mit ihrem Gepäck.  Andere irakische Einheiten schoben sich von Süden her bis auf vier Kilometer in die Nähe des Flughafens von Mossul heran. Im Norden gelang der irakischen Armee die Rückeroberung des Dorfes Bawisa….


IRAK:

Massengrab nahe Mossul entdeckt

Die rund 100 bereits verwesten Körper seien in der Nähe einer Agrarschule in der Stadt Hammam al-Alil südlich von Mossul gefunden worden, sagte ein Sprecher der irakischen Armee. Die Opfer seien enthauptet worden. Forensiker aus der Hauptstadt Bagdad würden das Areal an diesem Dienstag untersuchen. Ob es sich bei den Leichen um Soldaten oder Zivilisten handele, sei noch unklar….


Israel:

Weigerung der Palästinenser zur Zusammenarbeit führt zu Wasserkrise

General Yoav Mordechai, der israelische Koordinator für die Aktivitäten Israels in den sogenannten Gebieten, warnt in einem Brief an die internationale Gemeinschaft vor einem Zusammenbruch der Wasserversorgung in der sogenannten Westbank und dem Gazastreifen, sollte die Palästinensische Autonomiebehörde weiter die Zusammenarbeit mit Israel verweigern. Schon seit dem Jahr 2010 sei es deswegen nicht mehr zu einer Sitzung des gemeinsamen Wasserausschusses gekommen, dessen Aufgabe die Lösung von Problemen in den autonomen C-Gebieten ist, heißt es in dem Brief, den Mordechai unter anderem an den Leiter der UNRWA, dem Leiter der humanitären Hilfe der UN in den sogenannten Gebieten, dem Vorsitzenden des Internationalen Roten Kreuzes und den Botschaftern Norwegens, Deutschlands, Großbritanniens, Italiens, Frankreichs und der Europäischen Union gesendet hat….


Bedienkonzepte und Mobilitätsdienstleistungen:

Daimler startet R&D-Center in Tel Aviv

Daimler hat mit der Arbeit im neu gegründeten Technology Center in Tel Aviv begonnen. In Israel soll der Fokus auf neue Bedienkonzepte und Mobilitätsdienstleistungen liegen, heißt es aus Stuttgart. Das Zentrum ist Teil des globalen R&D- und IT-Netzwerkes des schwäbischen OEMs….


Pressemitteilung:

Evangelische Kirche will Bekehrung von Juden verbieten

Im vergangenen Jahr hatte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland eine einfache Forderung an die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gestellt. Josef Schuster sagte: „Jeder Form von Judenmission soll eine klare Absage erteilt werden.“ Christen sollten also künftig nicht mehr versuchen, Juden davon zu überzeugen, dass Jesus der Messias ist. Nun will die EKD-Synode in Magdeburg die Absage an die Judenmission beschließen….


Ankara:

Kirchen verärgert über Einsetzung von Imam für Hagia Sophia

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan geht bei der Umwandlung seines Landes in einen autoritär-islamistischen Staat zügig voran und provoziert dabei ethnische und religiöse Minderheiten, darunter die Christen. So wurde ausgerechnet zum 25-jährigen Amtsjubiläum des Konstantinopler Patriarchen Bartholomaios I. zum ersten Mal seit Umwandlung der Hagia-Sophia-Moschee in ein Museum vor 81 Jahren von der Religionsbehörde (Diyanet) ein Imam – Önder Soy – für die ursprünglich christliche Kirche eingesetzt, wie das Schweizer ökumenische Portal „www.jesus.ch“ am Wochenende berichtet….


Schmierereien an Gedenkstätte:

Antisemitische Parolen werden beseitigt

„Wenn so gezielt Orte, an denen unsere Stadt jüdischen Lebens gedenkt, geschändet werden, dann ist dies nichts anderes als übelster Antisemitismus, gegen den wir entschieden vorgehen müssen.“ Mit diesen Worten verurteilte Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker (CDU) gestern die antisemitischen Parolen, die am Wochenende an die vor einem Jahr eingeweihte Gedenkstätte „Rödelheimer Synagoge“ im Brentanopark gesprüht wurden (wir berichteten)….


Hintergrund:

Wissensland Israel

Nicht nur der allgegenwärtige USB-Stick hat seinen Anfang in Israel. Prozessoren und Patente im Hightech-Sektor kommen aus Israel. Ebenso auch Entdeckungen in der Gen-Forschung und Entwicklungen in der modernen Landwirtschaft. Israel ist ein Land, wo die Wissenschaft wohnt. Eine Beobachtung von Egmond Prill….


Israel:

Orthodoxe Juden demonstrieren gegen Verhaftung eines Wehrdienstverweigerers

Wie schon am Wochenende haben auch gestern Abend orthodoxe Juden der litauischen Strömung gegen die Verhaftung eines jungen orthodoxen Wehrdienstverweigerers demonstriert. Dabei kam es zu Sperrungen von Strassen an verschiedenen Orten des Landes. Die orthodoxen Juden der litauischen Strömung lehnen jede Zusammenarbeit mit dem israelisches Staat und der Armee ab. Ihrem Glauben zufolge kann nur der Messias einen jüdischen Staat wiederherrichten….


INTEGRATION:

Hier heiraten keine Kinder

Ob das ansteckend ist wie der schlimme Schnupfen, der gerade herumgeht? Jedenfalls hat sich nach dem notorischen Justizminister Heiko Maas auch dessen Parteikollegin Aydan Özoguz in ihrer Eigenschaft als Integrationsbeauftragte der Bundesregierung zu Wort gemeldet und Einwände gegen das von der Union geforderte gesetzliche Verbot der Kinderehe in Deutschland erhoben: „Ein pauschales Verbot von Ehen von Minderjährigen ist zwar vielleicht gut gemeint, kann aber im Einzelfall junge Frauen ins soziale Abseits drängen”, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe….


Analyse:

The road to Raqqa

On November 6 a group of two women and five men in fatigues announced that the Syrian Democratic Forces was launching an offensive aimed at liberating Raqqa from Islamic State. Some 30,000 men and women would be employed against the Islamist extremists along a front of dozens of kilometers in Syria. It was dubbed Operation Wrath on the Euphrates, after the river flowing through Raqqa. The attack on Raqqa comes as the Iraqi Army is temporarily bogged down in street fighting in Mosul, Daesh(i)’s other major stronghold in Iraq….


Jerusalem:

Erdan admits government discriminates against Jews on Temple Mount

The government discriminates against Jewish visitors to the Temple Mount out of concern for their safety, Public Security Minister Gilad Erdan said Monday at the Knesset. Erdan spoke at a conference organized by MK Yehudah Glick (Likud) to encourage more Jews to visit the holy site and to express thanks two years after he survived an assassination attempt by a Palestinian who cited Glick’s Temple Mount activism as the reason for the shooting….


Berlin:

Israel’s Heron drone completes first successful mission in Mali

Germany has successfully carried out its first successful operational mission in Mali using the Israeli-made Heron 1 unmanned aerial vehicle (UAV). The mission took place on November 1 and lasted five hours and 40 minutes. As part of its role in the UN peacekeeping mission in Mali, Germany signed a $100 million deal with Airbus Defense and Space to lease 3 Israeli- made Heron drones in July. “The first flight is an important step to obtain the declaration of full operational capability,” Airbus said in a statement….


Diplomatie:

Fiji Prime Minister visits Jerusalem, meets Netanyahu

Fijian Prime Minister Frank Bainimarama met with Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu in Jerusalem on Monday, during a state visit to Israel. Bainimarama, who’s touring the Middle East with an aim to discuss United Nations peacekeeping in the region, asked for Israel’s help in combating climate change and invited the Israeli prime minister to visit the Pacific Island Nation….


Innenpolitik:

Netanyahu faces firestorm after condemnation of Israeli journalist

Politicians and journalists alike responded Monday night to comments from Prime Minister Benjamin Netanyahu’s office regarding a prominent Israeli journalist. The comments were read by Illana Dayan on the show, Uvda, an Israeli investigative television program….


Einwanderer:

Recent olim share stories for new holiday

The State of Israel was built by generations of new immigrants embracing the Zionist dream, and on Tuesday, the country will finally commemorate its olim, old and new, for the first time in 68 years. For the occasion, The Jerusalem Post spoke to recent olim and asked them to share their aliya experiences. Sara Castelnuovo made aliya five months ago from Rome, Italy. She is currently doing National Service, serving as an EMT with Magen David Adom….


Politiker:

Deri: non-Orthodox Jewish streams not Judaism

Shas chairman and Interior Minister Aryeh Deri strongly denounced non-Orthodox Judaism during a question and answer session in the Knesset on Monday, and described Reform religious practice as “not the Jewish religion”. Deri was responding to a question by Yesh Atid MK Elazar Stern who asked the minister why the haredi political parties were alienating non-Orthodox Jews from the State of Israel, in particular over their blocking of the Western Wall agreement….


Politik:

Who are the candidates for Israel’s 4 Supreme Court vacancies?

With Justice Minister Ayelet Shaked unveiling a list of 28 candidates for four spots due to open on the Supreme Court in 2017, here is an inside look at some of the potential leading candidates. The truth is that no one really knows who the leading candidates are, because a nine-member panel including Shaked, three political officials, two Israel Bar Association members and three Supreme Court justices make up the panel, and they compete for influence over the process….


Asselborn:

Luxembourg likens Turkey’s treatment of dismissed officials to Nazis

Luxembourg’s foreign minister said on Monday that the Turkish government’s handling of dismissed civil servants reminded him of methods used by the Nazis, and that, sooner or later, the EU would have to respond with sanctions. More than 110,000 public servants in Turkey – from soldiers and judges to teachers and journalists – have been detained, suspended or sacked since a failed military coup in July, in what President Tayyip Erdogan’s critics say is a crackdown on all forms of dissent….


Sinai:

50 Daesh(i) fighters said killed by Egyptian army shelling

At least 50 Islamic State operatives were reportedly killed and dozens more wounded by Egyptian army artillery attacks in the Sinai Peninsula. According to Sky News Arabia, the incident — which has not yet been confirmed by official Egyptian sources — took place south of the town of Sheikh Zuweid, in the northern Sinai….


Handelsvertrag:

Iran to ink $6 billion gas deal with France’s Total

Iran will sign a deal with France’s Total on Tuesday for the development of gas production at a major offshore field in the Gulf, the Iranian oil ministry said. The Heads of Agreement (HOA) for the development of Phase 11 of the important South Pars field is worth $6 billion, a ministry spokesman told AFP….


Knesset:

MKs advance bill to bar BDS activists from entering Israel

A bill seeking to bar activists from the Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) movement from entering Israel passed a vote in the Knesset committee stage Monday, receiving the go-ahead to progress through the legislative process. The proposal, which has received government support, would deny entry to individuals calling for a boycott of Israel or representing an NGO that does, but would allow the interior minister to make exceptions….


Jerusalem:

Marokkanische Journalisten besuchen Israel trotz Drohungen

Eine Gruppe von marokkanischen Journalisten ist in Israel, um sich ein eigenes Bild von der Situation im Land zu machen. Die Reise der sieben führenden Medienvertreter wurde vom israelischen Außenministerium organisiert. Der Besuch soll das negative Bild ausräumen, das mit dem Heiligen Land assoziiert wird. Obwohl zwischen den beiden Ländern keine offiziellen Beziehungen bestehen, hat das Außenministerium die fünf Frauen und zwei Männer eingeladen. Die Journalisten werden an politischen und militärischen Besprechungen teilnehmen und unter anderem Minister, Knesset-Mitglieder und Beamte des Obersten Gerichtshofs treffen. Zusätzlich ist eine Besichtigung der Gaza-Grenze eingeplant….