Die Erinnerungsweltmeister

09.10.2011                      12.Cheschwan. 5772

Gastkommentar:

Die Erinnerungsweltmeister

In Österreich und Deutschland hieß Erinnern schon immer Solidarität mit den toten Juden – mit den lebenden aber hat man Probleme.

Pflichtbewusst wird mittlerweile in den Nachfolgestaaten des „Dritten Reiches“ an die nationalsozialistische Judenverfolgung erinnert. Aber Erinnern hieß in Österreich und Deutschland schon immer Solidarität mit den toten Juden. Mit den lebenden hat man hingegen bis heute seine Probleme – insbesondere, wenn sie sich anschicken, Vernichtungsdrohungen gegen den jüdischen Staat, wie sie immer wieder in Teheran geäußert werden, nicht tatenlos hinzunehmen.
In der Bundesrepublik geriert man sich schon länger als Erinnerungsweltmeister: „Vergangenheitsbewältigung ist ein Meister aus Deutschland“ würde die postnazistische Zivilgesellschaft am liebsten als neuestes Motto der Nation ausgeben, um Paul Celans Diktum „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ ein für alle Mal vergessen zu machen….