Die lange Spur des Judenhasses

19.06.2011                      17.Siwan, 5771

Untersuchung:

Die lange Spur des Judenhasses

Zwei deutsche Ökonomen haben untersucht, wo es im Spätmittelalter Judenverbrennungen gab – und wo der Antisemitismus nach dem Ersten Weltkrieg wieder aufflammte. Sie stießen auf frappierend enge Zusammenhänge.

Antisemitische Gewalt trat in Städten, in denen im 14. Jahrhundert Juden verbrannt wurden, zu Zeiten der Weimarer Republik mit einer sechsfach erhöhten Häufigkeit auf.

Würzburg ist sehr stolz auf sich selbst, die Stadt in Mainfranken wirbt für einen "einzigartigen Würzburg-Mix – eine Mischung aus Kultur und Atmosphäre: Welterbe und Weinfest, Pop und Barock, Avantgarde und Tradition, Wissenschaft und Feierlaune". Stimmt alles, nur fehlt etwas. Würzburgs Mix enthielt lange Zeit auch eine toxische Zutat: den Antisemitismus.

Schon im Jahr 1147 dezimierte ein Gewaltexzess Würzburgs jüdische Gemeinde, bei den "Rintfleisch"-Pogromen 1298 starben 800 Würzburger Juden. Dann, Mitte des 14. Jahrhunderts, zu Zeiten der großen Pest-Epidemie, schrieb ein einflussreicher Würzburger Geistlicher, die Juden verdienten, von Flammen verschlungen zu werden – was ihnen denn vor Ort auch tatsächlich widerfuhr….