19.04.2012 27.Nissan. 5772 Holocaust-Tag; Tag 12 des Omer
Vom Ghetto Warschau nach Stockholm:
Dies ist eine Geschichte von medizinischer Verpflichtung und Selbstlosigkeit, eine Geschichte vom Sieg des Geistes über den Rassenwahnsinn der Nationalsozialisten, eine Geschichte vom Leiden und Tod im Ghetto und vom Überleben und Weiterleben nach der Schoa.
“Während der letzten Tage starben ca. 150 Menschen täglich. Die Sterblichkeitsziffer wächst. Nachts, zwischen 1 und 5 Uhr morgens begräbt man die Toten. Heute war ich im Verschlag für die Toten. Ein makaberes Bild! Zugedeckt mit schwarzem Papier stapeln sich da Riesenhaufen von Leichen. Wie in einem Fleischerladen. Dabei sind es fast alles Skelette. Über den Knochen sieht man nur die dünne Haut.” Im Mai 1941 war, wie dieser Bericht aus dem Ringelblum-Archiv belegt, die Situation im Ghetto Warschau bereits katastrophal.
Bis zu 450.000 Menschen lebten im Ghetto, dessen Bildung die Deutschen im Oktober 1940 angeordnet hatten. Durchschnittlich 13 Menschen teilten sich ein Zimmer, Krankheiten und Seuchen breiteten sich aus. Mit der systematischen Aushungerung der eingepferchten Bevölkerung leiteten die Nazis den Massenmord ein. Der Hunger bestimmte Leben und Sterben im Ghetto Warschau….