04.07.2011 02.Tammus, 5771
Gaza:
Seit dem Sturz von Mubarak blüht der Schmuggel im Gazastreifen richtig auf.
Als Ägyptens Staatschef Husni Mubarak im Februar die Macht abgeben musste, war das für einen Berufsstand ein wahres Konjunkturprogramm – für die Schmuggler im Gazastreifen. "Mubaraks Sicherheitskräfte haben Tunnel blockiert, beschädigt oder zerstört. Jetzt gibt es keine Sicherheitskräfte mehr. Wir sind mehr als entspannt", sagt Mohammed Mismah. Das 22 Jahre alte Milchgesicht ist hier der Boss. Allerdings besitzt er den 250 Meter langen Tunnel nicht, sondern er hat ihn für umgerechnet 2560 Euro pro Monat gemietet. Der Tunnel ist ganze 1,5 Meter breit und ebenso hoch. Und der Boden ist lehmig. Ein echter Standortnachteil. Denn das Schmuggelgut wird auf ägyptischer Seite in vier bis fünf Meter lange Boote aus Kautschuk verladen und dann durch den Tunnel gezogen. Auf Sandboden würde das Schiff leichter gleiten. So weit das Auge reicht, reiht sich direkt an der Grenze im Südzipfel des Gazastreifens ein offenes Zelt an das andere. Unter jedem verbirgt sich ein Tunneleingang. Mindestens 300 Tunnel sollen in Dauerbetrieb sein….