Im Nachlass eines Tübinger Professors fand sich Beutegut

04.04.2011                      29.Adar ll, 5771

Eine weitere Thora auf Abwegen:

Im Nachlass eines Tübinger Professors fand sich Beutegut

Noch ist die Standscheibe einer Thora-Rolle aus dem Nachlass des Tübinger Theologen Otto Michels noch nicht zurückgegeben. Nun gibt eine weitere Thora-Rolle Rätsel auf. Sie stammt aus dem Nachlass des hiesigen Gründers des Ägyptologischen Museums Prof. Hellmut Brunner.

Der Tübinger Ägyptologe Hellmut Brunner (1913 – 1997) zählte in der Nachkriegszeit bald zu den bedeutendsten Gelehrten seines Fachs. Als elf Jahre nach seinem Tod seine Frau verstarb, die Ägyptologin Emma Brunner-Traut, gab der Nachlassverwalter des kinderlosen Ehepaars mit dem wissenschaftlichen Erbe auch eine Thora-Rolle an die Universitätsbibliothek. Sie nahm den Nachlass entgegen, war allerdings ratlos, wie sie es mit dem darin enthaltenen Beutegut halten solle. Darum hat sie sich jetzt – wie das Tübinger Stadtmuseum im Fall Michel – an die Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste gewandt. Diese zentrale deutsche Einrichtung sucht weltweit nach Eigentümern von wertvollen Kulturgütern, die während des Nationalsozialismus erbeutet und nach Deutschland verschleppt wurden….