15.03.2011 09.Adar ll, 5771
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ANALYSE: „Sie töten, wir bauen“
Israels Premier Netanjahu benutzt den Mord an der Siedlerfamilie Fogel, um den rechten Rand zu befrieden. Doch er kann auch anders, regiert per Schlingerkurs.
Benjamin Netanjahu versteht eine Menge davon, mit wenigen Worten größtmögliche Wirkung zu erzielen. Sonntagabend hat der Ministerpräsident persönlich den drei überlebenden Kindern der im Schlaf ermordeten Siedlerfamilie Fogel einen Kondolenzbesuch abgestattet. Deren Schicksal bewegt alle Israelis, in Tel Aviv genauso wie in Itamar, der entlegenen Siedlung im Norden der Westbank, wo die Bluttat geschah. Natürlich ebenso ihren Premier, der unter immensem Handlungsdruck steht: seitens der Nationalrechten, die finden, dass man den Palästinensern jetzt zeigen muss, wer Herr im Hause ist, aber auch seitens der internationalen Gemeinschaft, die ihn mit Blick auf die politischen Turbulenzen in Nahost zu Friedensschritten drängt….