Auf der Suche nach dem jüdischen Sathmar

27.03.2011                      21.Adar ll, 5771

Spuren, die vergehen:

Auf der Suche nach dem jüdischen Sathmar

Die wilde Bautätigkeit in Bukarest sticht dem Neuankömmling ins Auge. Überall wird gebaut, nicht selten am Rande oder jenseits der Legalität. Wer es positiv sehen will, erkennt darin den Boom, die Dynamik, kreatives Chaos. Wer skeptisch ist, sieht Zügellosigkeit, Zerstörung und schiere Gier. Das Nebeneinander von alt, modern, kitschig, zerfallen, verspielt, von unterschiedlichen Stilen und Stillosem ist inspirierend und deprimierend zugleich.

Neue Restaurants schiessen wie Pilze aus dem Boden, „alte” verschwinden über Nacht. Und was heisst „alt”? Zwei Jahre, ein Jahr? Es gibt nur wenige Fixpunkte in dieser Stadt, wenig Moral. Das ist alles nicht schlimm. Alles fliesst, alles bewegt sich. Nichts ist unvereinbar, „Unverträglichkeit von Prinzipien kennt der Donaumensch nicht” (Mihail Sebastian). Warum klagen? Es ist besser, sich mitreissen zu lassen….