Aus für die deutschsprachige Zeitung Israels

19.01.2011                     14.Shevat, 5771

Pressemitteilung:

Aus für die deutschsprachige Zeitung Israels ?

Internationale Medienhilfe (IMH) startet Unterstützungsaktion

Berlin/Tel Aviv (18. Januar 2011) – Ende Januar soll die traditionsreiche deutschsprachige Wochenzeitung "Israel-Nachrichten" in Tel Aviv aus Kostengründen eingestellt werden. Das sehen überraschende Planungen des herausgebenden Verlages vor, von denen die Internationale Medienhilfe (IMH), die Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Medien weltweit, jetzt erfahren hat.
Die "Israel-Nachrichten" sind die bedeutendste mediale Brücke zwischen Israel und Deutschland. Ein Verschwinden wäre ein tragischer Verlust. Die Zeitung ist eine einzigartige Informationsquelle für Deutschsprachige im "Heiligen Land" und für Israel-Interessierte in der Bundesrepublik.
Bis ins Jahr 1935 reicht die Geschichte des Wochenblatts. Die Auflage übertraf zeitweise die der meisten anderen Zeitungen Israels. Zu den Kolumnisten gehörten so berühmte Schriftsteller wie Max Brod und Arnold Zweig. Auch in jüngerer Zeit gab es bekannte Autoren wie beispielsweise den Journalisten Henryk Broder. Von 1975 bis 2007 war die renommierte Alice Schwarz-Gardos Chefredakteurin der "Israel-Nachrichten". Für ihre fast übermenschliche Arbeit als Zeitungsmacherin bekam sie das deutsche Bundesverdienstkreuz.
Gegründet wurde die Zeitung für aus Deutschland nach Israel einwandernde Juden. Die Ausrichtung auf diese Zielgruppe hat sich bis heute kaum geändert. Da diese Bevölkerungsgruppe aber stark schrumpft, ist auch die Auflage gesunken. Nun ist eine Marke erreicht, die den Verlag zum Handeln zwingt.
"Dass unsere Mitgliedszeitung aber gleich dichtgemacht werden soll, ist sehr verwunderlich, da sie noch ein großes Potenzial hat", erklärt Björn Akstinat, leitender Koordinator der IMH und Deutschland-Vertreter des Wochenblatts. "Es wurde noch kaum versucht, die vielen tausend deutschsprachigen Touristen, Geschäftsleute und Sprachschüler in Israel als Leser zu gewinnen. Nach einer Neu-Ausrichtung könnte die Zeitung wieder rentabel laufen. Ich kann nicht prognostizieren, ob unter diesem Zeitdruck eine Rettungsaktion noch möglich ist, aber wir werden es zumindest probieren", führt Akstinat weiter aus.
Wenn Sie sich schriftlich für den Erhalt der Zeitung aussprechen wollen, können Sie über info@israelnachrichten.de auf Deutsch oder Englisch ein Schreiben an die Verlagsleitung senden.
Wer Geld für den Neu-Start der Zeitung spenden möchte, findet das Spendenkonto auf www.israelnachrichten.de
Weitere Informationen bei Bedarf hier:
Arbeitsgemeinschaft Internationale Medienhilfe (IMH)
Deutschland-Vertretung der "Israel-Nachrichten"
Büro Berlin
Postfach  35 05 51
D-10214 Berlin
Ruf: 030-5673-1559