Beschneidung: Geist und Fleisch

10.11.2012                      25.Cheschwan. 5773                      Chaje Sarah, Schabbat Mewarchim

Kommentar:

Beschneidung: Geist und Fleisch

Die Praxis wie auch die Ablehnung der Beschneidung sind in hohem Maß kulturrelativ. Die Unterstellung aber, ganze Bevölkerungsgruppen vergingen sich am Wohl ihrer Kinder, ist abwegig und anmaßend.

Vernunft und Zivilisation können auf archaische Riten rückständiger Minderheiten keine Rücksicht nehmen! Im Namen des Rechts ist es sogar geboten, unaufgeklärte Minderheiten vor der Verstümmelung ihrer Kinder zu schützen! In etwa so legten sich – zwei Jahrtausende vor Erfindung von Talkshow und Internetforum – auch schon griechische und römische Autoren die Sache mit der Beschneidung zurecht. In der longue durée hat sich also wenig geändert: Viele Europäer halten für fortschrittlich, was sie schon immer für fortschrittlich hielten….