Besuch am Ort des Schreckens

19.08.2013                      12.Elul.5773

Dachau:

Besuch am Ort des Schreckens

Noch nie war ein Bundeskanzler in Dachau. Angela Merkel holt das jetzt nach.

Max Mannheimer hat seine Prinzipien. Er ist überzeugter Sozialdemokrat. "Aber ich gehe nicht nach Parteibuch, bei mir zählt die Leistung", sagt der 93-Jährige, der die Konzentrationslager Theresienstadt und Dachau überlebte. Angela Merkels Haltung gegen Antisemitismus und Nazigewalt imponiert ihm. Vor drei Jahren beispielsweise hatte die Kanzlerin den damaligen Papst Benedikt ungewöhnlich deutlich wegen seines Umgangs mit dem Holocaust-Leugner Richard Williamson kritisiert. Auch deswegen hat sich Mannheimer so bemüht, sie zu einem Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau zu holen. "Helmut Kohl wäre nie gekommen. Ihn hätte ich auch nicht eingeladen", sagt er. Der entschuldigende Satz von "der Gnade der späten Geburt" hat ihm gar nicht gefallen….