12.02.2011 08.Adar l, 5771
Hintergrund:
Botschafter Kindermann: Wirtschaftlicher Friede reicht nicht aus
Der von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu propagierte ökonomische Friede mit den Palästinensern ist ein guter Ansatz. Allerdings führe aus deutscher Sicht kein Weg an politischen Verhandlungen vorbei. Dies sagte der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Tel Aviv, Harald Kindermann, am Donnerstagabend bei einem Vortrag in Gießen.
Vor dem Wirtschaftsrat der örtlichen CDU skizzierte Kindermann Netanjahus Herangehensweise: Da Israelis und Palästinenser mit dem Bemühen um einen politischen Frieden nicht vorankämen, müsse man einen wirtschaftlichen Frieden anstreben. Dass Palästinenser und israelische Araber am Wohlstand teilhaben könnten, sei aus offizieller deutscher Perspektive als klug zu werten. So werde das Ungleichgewicht geschmälert und ein Bolllwerk gegen Radikale errichtet, die alle Demokratien fürchteten. Allerdings sei die Bundesrepublik skeptisch bezüglich der Tendenz, bei einem ökonomischen Frieden nicht mehr nach einer Lösung für Jerusalem oder die palästinensischen Flüchtlinge zu suchen. Die Palästinenser müssten einen Staat erhalten, der aus sich heraus lebensfähig sei….