Archiv der Kategorie: Aus der DIG

DIG Präsident Robbe fordert Parteichefs zum Handeln auf

04.11.2013                      01.Kislew.5774                      Rosch Chodesch 2

Pressemitteilung:

Judenfeindlichkeit endlich wirksam bekämpfen

DIG Präsident Robbe fordert Parteichefs zum Handeln auf .

Nach der jüngsten Veröffentlichung von Umfrageergebnissen, die eine zunehmende Judenfeindlichkeit in Deutschland belegen, hat sich der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe, mit einem dringenden Appell an die Parteivorsitzenden gewandt. Der DIG-Präsident fordert die Parteichefs auf, endlich intensiver auf die Ursachen zu schauen und eine "nachvollziehbare Strategie für die Bekämpfung von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit" vorzulegen.

Wie DIG-Präsident Robbe heute in Berlin erklärte, richte sich sein Appell insbesondere an die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel und an den SPD-Vorsitzenden Siegmar Gabriel, die voraussichtlich für die Bildung der nächsten Regierung die Hauptverantwortung trügen. Aber auch die Opposition stehe genau so in der Pflicht wie die nächsten Koalitionspartner. Notwendig sei eine "parteiübergreifende Koalition des Kampfes gegen jegliche Form von Judenhass und Diskriminierung von Minderheiten in Deutschland", erklärte Robbe. Dazu zähle die Bekämpfung von Judenhass und Fremdenfeindlichkeit ebenso wie das entschiedene Eintreten gegen Homophobie und die Diskriminierung von anderen Minderheiten.
Deutschland müsse auch aus guten Gründen in Europa Vorbild sein für diesen Kampf gegen die Judenfeindlichkeit. Wenn es keine eindeutige und wirksame Strategie gegen diese wachsenden rechtsradikalen und antisemitischen gesellschaftlichen Strömungen in Deutschland gebe, dürfe man sich über judenfeindliche Tendenzen in europäischen Nachbarstaaten nicht wundern. Deutschland habe als Konsequenz aus der eigenen Geschichte auf diesem Feld eine ganz eindeutige Vorbildfunktion, betonte der DIG-Präsident.
Die vor wenigen Tagen bekannt gewordenen Umfrageergebnisse im Rahmen einer ARD-Dokumentation würden in erschreckender Weise belegen, dass der Antisemitismus, verbunden mit anti-israelischen Grundeinstellungen in den vergangenen Jahren stark angestiegen seien. Als "geradezu verheerend" bezeichnete Robbe die Tatsache, dass aktuell jeden Tag zwei bis drei Gewalttaten von Rechtsextremisten mit antisemitischer oder fremdenfeindlicher Motivation begangen würden. Der DIG-Präsident beruft sich hierbei auf eine entsprechende Aussage des Präsidenten des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, in der besagten ARD-Dokumentation. Weiterhin hätten jüngste Forschungsergebnisse eine besorgniserregende Zunahme des Antisemitismus, nicht nur am äußeren rechten und linken Rand sondern in der Mitte der bundesdeutschen Gesellschaft zu Tage befördert, betonte Robbe. Judenkritische bis judenfeindliche Einstellungen gebe es bei mehr als der Hälfte der deutschen Gesellschaft. Dieser nicht nur anonym geäußerte Judenhass gehe einher mit allgemeiner Fremdenfeindlichkeit und verleumderischer Israel-Kritik. Aber auch die Judenfeindlichkeit in islamischen Gruppierungen sei äußerst besorgniserregend und nicht hinnehmbar. Bei allem Verständnis für die berechtigten Bemühungen mit Blick auf ein Verbot der rechtsradikalen NPD dürfe man die anderen Themen nicht aus dem Blick verlieren.
Vor dem Hintergrund des 75. Jahrestages der Reichspogromnacht am 9. November sei es nach Auffassung des DIG-Präsidenten angebracht, sehr selbstkritisch auf die innere Verfasstheit der deutschen Gesellschaft zu blicken. Für die Verantwortungsträger der neuen Bundesregierung könne dies nur bedeuten, die bisherigen Anstrengungen einer kritischen Bewertung und gegebenenfalls auch einer Korrektur zu unterziehen, weil die bisherige Politik offensichtlich nicht ausreichend war. Deshalb sei es nach Auffassung von Robbe unumgänglich, "eine neue und wirksamere Strategie gegen Fremdenfeindlichkeit und Judenhass sowie gegen politischen und religiösen Extremismus in der neuen Koalitionsvereinbarung zu verankern". Nur auf diesem Wege könne die künftige Bundesregierung Glaubwürdigkeit auf diesem Feld für sich in Anspruch nehmen.

 

Ernst-Cramer-Medaille für Schimon Peres

18.10.2013                      14.Cheschwan.5774

Pressemitteilung:

Ernst-Cramer-Medaille für Schimon Peres

Der israelische Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger Schimon Peres wird als erster Preisträger mit der „Ernst-Cramer-Medaille“ der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) ausgezeichnet.

Wie DIG-Präsident Reinhold Robbe heute in Berlin erklärte, habe sich das Kuratorium der DIG einstimmig für Schimon Peres ausgesprochen, weil er in bewundernswerter und beispielhafter Weise über viele Jahrzehnte hinweg die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland persönlich gefördert und in vielfacher Hinsicht unterstützt habe. Robbe: „Unabhängig von politischen Strömungen und jeweiligen Mehrheiten war die Pflege der Freundschaft zwischen Deutschland und Israel für Schimon Peres ein wirkliches Herzensanliegen.“ Dies habe er, so Robbe weiter, bei unzähligen Anlässen und an vielen Beispielen deutlich gemacht. Peres sei heute nicht nur Vorbild insbesondere für viele junge Menschen in beiden Ländern, sondern auch der Garant für Verlässlichkeit und Beständigkeit mit Blick auf die einzigartigen Beziehungen zwischen den Menschen in Israel und Deutschland.

Peres wird ist der erste Preisträger der nach dem jüdischen Publizisten Ernst Cramer benannten Medaille sein. Mit diesem Preis werden künftig Persönlichkeiten in Israel oder Deutschland gewürdigt, die sich in besonderer Weise um die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern verdient gemacht haben. Das Kuratorium setzt sich aus Vertretern des DIG-Präsidiums und aus Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens in Deutschland zusammen.

Die Medaille soll noch in diesem Jahr im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung an den israelischen Staatspräsidenten verliehen werden.

 

Pressemitteilung vom 22-07-2013

eingestellt am: 22.07.2013                      15.Aw.5773                      Tu BeAw

Pressemitteilung der DIG vom 22.Juli 2013:

„Bundesregierung muss Nahost-Gespräche unterstützen“

DIG-Präsident Reinhold Robbe richtet Appell an Bundeskanzlerin Merkel

Die Bundesregierung muss nach Auffassung des Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Reinhold Robbe, die jetzt offensichtlich in Gang kommenden Gespräche zwischen Israel und den Palästinensern „mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten unterstützen“.

Wie Robbe in Berlin erklärte, würden nach Jahren der Sprachlosigkeit endlich wieder konkrete Ansätze für Verhandlungen erkennbar sein. Dies sei in erster Linie auf die Initiative von US-Präsident Barack Obama und dessen Außenminister John Kerry zurückzuführen. Wenn nunmehr bereits sehr konkret über die Modalitäten für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen gesprochen werde, sei das ein „großartiges Signal der Hoffnung“ in den festgefahrenen Beziehungen zwischen den palästinensischen Autonomiegebieten und Israel. Die ganze Welt blicke jetzt auf den Nahen Osten.

Umso wichtiger sei es, dass die Deutsche Bundesregierung diese hoffnungsvolle Entwicklung aktiv unterstütze. Man dürfe die außenpolitischen Möglichkeiten jetzt nicht auf diplomatische Floskeln reduzieren, betonte Robbe. Gerade weil Deutschland mit Israel ein einzigartiges Verhältnis pflege und ebenso gute Kontakte mit den Palästinensern unterhalte, komme auf die Bundesregierung eine besondere Verantwortung zu. Robbe: „Hier steht unsere Bundeskanzlerin auch ganz persönlich in der Pflicht; sie kann insbesondere auf die Europäische Union einwirken.“ Konkret forderte der DIG-Präsident, die jetzt veröffentliche und heftig umstrittene EURichtlinie gegen die Förderung von israelischen Unternehmen in den besetzten Gebieten zu stoppen.

Unabhängig von der grundsätzlichen Kritik der DIG an dieser EU-Richtlinie, wirke sich diese Maßnahme vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklung im Nahen Osten sehr kontraproduktiv aus. Die EU-Richtlinie müsse zurückgezogen werden, weil sie „handwerklich ganz einfach schlecht gemacht“ sei und die negativen Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Israel und Europa überhaupt nicht berücksichtigen würde. Eine Rücknahme dieser Richtlinie sei ein Zeichen des guten Willens der EU und zugleich eine Unterstützung der amerikanischen Bemühungen um den Friedensprozess im Nahen Osten.

 

Bundeskanzlerin Angela Merkel verfüge über die notwendige Autorität in Europa, um die „unsinnige Initiative der Kommission“ zu stoppen. Außerdem würden viele Menschen in Israel große Erwartungshaltungen gegenüber der deutschen Bundeskanzlerin hegen, erklärte Robbe. Den Mitgliedsstaaten dürfe es nicht egal sein, wenn die für Außen- und Sicherheitsfragen zuständige EU-Kommissarin Catherine Ashton ihre gefährliche Politik fortsetze. Deshalb müsse die deutsche Bundeskanzlerin gemeinsam mit ihren übrigen europäischen Regierungschefs in dieser wichtigen Frage tätig werden.

„EU-Richtlinie gegen Israel ist ein Armutszeugnis“

eingestellt am: 19.07.2013                      12.Aw.5773

Pressemitteilung der DIG vom 19. Juli :

„EU-Richtlinie gegen Israel ist ein Armutszeugnis“

DIG-Präsident Reinhold Robbe kritisiert Untätigkeit der Kommission

Nach Auffassung des Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Reinhold Robbe, ist die jetzt bekannt gewordene Richtlinie der EU-Kommission, die sich gegen eine Förderung von israelischen Unternehmen in den besetzten Gebieten richtet, ein „Beleg für die außenpolitische Unfähigkeit der Kommission“.

Wie der DIG-Präsident in Berlin erklärte, habe die Kommission offensichtlich in der sich zuspitzenden Situation im Nahen Osten nichts besseres zu tun, als den Konflikt noch zusätzlich zu schüren. In sämtlichen Nachbarstaaten Israels tobe entweder ein Bürgerkrieg, wie in Syrien, und bei anderen Nachbarn Israels herrschten derzeit katastrophale innere Zustände. Darüber hinaus attackiere der soeben gewählte iranische Präsident Hassan Rohani den Staat Israel als „elendes Land“ und halte ohne jeden Zweifel am Bau der Atombombe fest.

Hinzu komme die Tatsache, so Robbe weiter, dass sich in Israel unmittelbar nach der Bildung einer neuen Regierung vorsichtige Anzeichen für neue Friedensverhandlungen zwischen den Israelis und den Palästinensern zeigen würden. Von allen diesen für Israel so existentiellen Problemen hätten offensichtlich sowohl die für die Außen- und Sicherheitspolitik zuständige EU-Kommissarin Catherine Ashton wie auch die übrigen Kommissare nichts mitbekommen, betonte der DIG-Präsident.

Robbe machte aus seinem Unmut über die jüngsten Signale aus Brüssel keinen Hehl: „Diese ganze EU-Richtlinie ist ein einziges Armutszeugnis der EU-Kommission!“ Statt aktiv die Bemühungen der USA um eine neue Friedensinitiative im Nahen Osten zu unterstützen, bringe die Kommission nicht nur die Regierung, sondern auch die Bevölkerung in Israel gegen sich auf. Europa, so Robbe weiter, sei inzwischen bei vielen Menschen in Israel zu einem regelrechten Feindbild mutiert. Diese Entwicklung sei höchst besorgniserregend, weil damit im Grunde radikalen Gruppierungen zugearbeitet werde. All das nehme die Kommission – bewusst oder unbewusst – billigend in Kauf.

Die Begründung der Kommission, man wolle mit der EU-Richtlinie der Siedlungspolitik in den nach 1967 besetzten Gebieten entgegenwirken, sei nach Auffassung von Robbe „geradezu lächerlich“, weil seit der Gründung des Staates Israel Siedlungen im Westjordanland und in Ostjerusalem gebaut würden. Es gebe deshalb keinen nachvollziehbaren Grund, weshalb gerade jetzt Öl ins Feuer gegossen werde.

Unabhängig von den politischen Auswirkungen sei die Richtlinie außerdem „handwerklich schlecht gemacht“, erklärte der DIG-Präsident. Wenn die Gefahr bestehe, dass mit dieser Richtlinie auch kulturelle, wissenschaftliche und wirtschaftliche Kooperationen zwischen EU-Staaten und Israel in Frage gestellt würden, dürfe die Richtlinie nicht in Kraft treten. Auch der drohende Arbeitsplatzverlust für palästinensische Arbeitnehmer sei überhaupt nicht kalkuliert worden bei dieser Richtlinie.

An die deutsche Bundeskanzlerin richtete Robbe deshalb den dringenden Appell, die in der Kritik stehende EU-Richtlinie schnell zu stoppen, um weiteren Schaden von der EU und von Israel abzuwenden. Aufgrund seiner besonderen historischen Verantwortung für die bilateralen Beziehungen zwischen Israel und Europa sei Deutschland aus Sicht des DIG-Präsidenten am besten in der Lage, in dieser Angelegenheit erfolgreich zu intervenieren.

Pressemitteilung vom 24-04-2013

eingestellt am: 26.04.2013                      16.Ijar. 5773                     Tag 31 des Omer

Pressemitteilung vom 24. April 2013:

Robbe: „Iran-Visite des EU-Parlaments absagen!“

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante Iran-Reise

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) verurteilt die aktuellen Reisepläne der „Delegation für Beziehungen mit Iran“ des Europäischen Parlaments. Die Reise der EU-Parlamentarier sei in gar keiner Weise zu vermitteln, erklärte DIG-Präsident Reinhold Robbe.

Der für Anfang Mai avisierte Besuch in Teheran unter Leitung der Delegationsvorsitzenden Tarja Cronberg von den finnischen Grünen und unter Beteiligung der deutschen Linke-Abgeordneten Cornelia Ernst setzte nach Auffassung der DIG „das falsche Signal zur falschen Zeit“. Insbesondere die Tatsache, dass Cronberg bei früheren Anläufen für Besuche im Iran Termine mit von der EU sanktionierten Vertretern des iranischen Regimes geplant hatte, mache sehr deutlich, dass derartige Reisen die Sanktionsbemühungen der Europäischen Union gegenüber den iranischen Machthabern nur konterkarieren können.

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe, sieht in dem geplanten Besuch eine „unverantwortliche Hofierung des iranischen Regimes: Ganz egal, was die Intentionen der europäischen Abgeordneten sein mögen – solch eine Reise kann stets nur der Legitimation der Politik des Regimes dienen, das die eigene Bevölkerung drangsaliert, Konferenzen zur Leugnung des Holocaust veranstaltet, Israel wiederholt mit der Vernichtung gedroht hat, unbeirrt an seinem Atomprogramm festhält und seit Jahren Beschlüsse des UNSicherheitsrates zum Stopp der Urananreicherung ignoriert.“

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hofft, dass die Reise noch abgesagt wird und fordert, dass die Konferenz der Präsidenten des EUParlaments die Visite unverzüglich untersagt.

Pressemitteilung vom 06-11-2012

eingestellt am: 08.11.2012                      23.Cheschwan. 5773

Pressemitteilung:

DIG-Präsident mahnt Verantwortliche zum Umdenken

Robbe: "NSU darf nicht ohne Konsequenzen bleiben"
Aus Anlass des 74. Jahrestages der Novemberpogrome am 9. November erinnert der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Reinhold Robbe an die "Verpflichtung der heute Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft, die richtigen Konsequenzen aus den Verbrechen der NSU-Terroristen zu ziehen".
Die Pogrome um den 9. November 1938 müssten Anlass zur Mahnung sein, in der Gegenwart aus der Vergangenheit zu lernen, so Robbe weiter. Es reiche nicht aus, nur zu gedenken und zurückzublicken. „Die im deutschen Namen begangenen Massenverbrechen müssen für die Nachkriegsgenerationen Grund genug sein, vergangenheitsbewusst die aktuellen Gefahren zu erkennen und entschieden entgegenzutreten.“ Rassismus und Antisemitismus – auch in Form von Antizionismus und der Delegitimierung Israels – seien keine Randphänomene, sondern in allen gesellschaftlichen, sozialen und politischen Ebenen verbreitet, so Robbe weiter. „Mit den Pogromen zerbrach für Juden endgültig die Gewissheit, im Deutschen Reich weiter leben zu können.“ Das Bekanntwerden der rassistischen Verbrechen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) am 4. November 2011 habe bei vielen Menschen in Deutschland Zweifel ausgelöst, ob sie in diesem Land willkommen seien und leben könnten.
Ein Jahr danach bekommt der Jahrestag der Novemberpogrome um den 9. November in diesem Jahr wegen der NSU-Ermittlungsergebnisse eine besondere Bedeutung. Im Grunde verfüge man über alle wesentlichen Fakten auch wenn der Untersuchungsausschuss seine Arbeit offiziell noch nicht beendet habe. Daher wisse man schon heute, dass die zuständigen Behörden bei der Verfolgung Rechtsradikaler vollkommen versagt hätten. Dies dürfe auf keinen Fall ohne Konsequenzen bleiben. Vor allem dürfe das Thema nicht in den bevorstehenden Bundestagswahlkampf hineingezogen werden. Man sei es den Opfern der NSU-Verbrecher schuldig, unverzüglich und ohne Rücksichtnahme auf Einzelinteressen die notwendigen Strukturreformen bei Polizei- und Nachrichtenorganen durchzusetzen. Robbe erinnerte in diesem Zusammenhang an die über einhundert untergetauchten Rechtsradikalen in Deutschland. Diese Zahl mache deutlich, wie groß das Gefahrenpotential nach wie vor sei.

Nach der Wahl

03.11.2012                      18.Cheschwan. 5773                      Wajera

Hauptversammlung Hanover 27.Oktober – 28.Oktober 2012

Nach der Wahl des Präsidiums:

Der Präsident Reinhold Robbe mit (von links nach rechts): Esther Haß, Barbara Hoffs, Iris Neu

Pressemitteilung vom 04.04.2012

06.04.2012                      14.Nissan. 5772                      Erew Pesach; Fasten Erstgeborener

Erschreckendes Unwissen:

DIG-Präsident Reinhold Robbe kritisiert Günter Grass

Günter Grass hat sich mit seinem Text auf das Feld wohlfeilen Moralgezeters begeben. Selbst ohne Antisemitismus zu unterstellen, gegen den sich Grass in dem „Gedicht“ selbstherrlich verwahrt, kann man doch angesichts solch plumper, primitiver Rhetorik staunen – und sich ärgern.

Schon der Titel entlarvt die didaktische Haltung des Textes: „Was gesagt werden muss“. Als wäre Grass der erste, der eine längst überfällige Weltwahrheit auszusprechen wagt, weil allenthalben verschwörerische Kräfte solch „mutiges Wort“ unterdrücken.

Was aber adelt Grass zu der moralischen Überinstanz, die ihn offenbar so sehr belastet und ihm diesen dringend notwendigen Text in genialischem Ringen entlockt hat? Es ist das tausendjährige Erbe, natürlich. Grass meint, wir Nach-Nazis (Grass an erster Stelle) hätten mit unserer belasteten Historie auch ein höheres historisches Bewusstsein geerbt und seien somit prädestiniert, in der Welt Gerechtigkeit und Wahrheit ein für allemal zu verteidigen – und sei es mit Waffengewalt.

Denn Waffen sind es, die Grass hier wetzt. Sicher nicht das scharfe Schwert des Verstands, den man Grass noch vor wenigen Jahrzehnten zugetraut hätte. Nicht einmal das Messer des schneidenden Worts. Denn sein Gedicht „Was gesagt werden muss“ ist ein magerer, selbstbezogener Text, überflüssig und eitel. Die Waffe des ehemaligen Dichters Grass ist die behauptete Moral. Mit Wucht und weltumspannender Geltung will er sie daherkommen lassen, voll Überzeugung, dass ihm als Dichter diese Tumbheit nachgesehen werden wird. Sein Unwissen über die komplexen politischen Verhältnisse im Nahen Osten ist erschreckend und seine Einlassungen dazu sind so pauschal und dürftig, dass es sich geradezu verbietet, im Detail darauf einzugehen. Grass diskreditiert sich selbst, als Intellektueller wie als Künstler.

„Was gesagt werden muss“, darf sehr wohl gesagt werden. Wir wollen es aber den Klugen überlassen.

4. April 2012

Pressemitteilung vom 19.03.2012

eingestellt am: 21.03.2012                      27.Adar. 5772

Apartheid-Vergleich:

SPD-Vorsitzender Sigmar Gabriel bietet DIG-Präsidenten Reinhold Robbe Gespräch an

Nachdem es sowohl in den jüdischen Gemeinden, wie auch in der Deutsch- Israelischen Gesellschaft zum Teil sehr heftige Kritik wegen des „Apartheid-Vergleichs“ des SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel nach einem Besuch in Hebron in der vergangenen Woche gegeben hatte, unterbreitete SPD-Chef Gabriel dem DIG-Präsidenten Reinhold Robbe ein Gesprächsangebot.

Robbe hatte bereits letzte Woche öffentlich Kritik gegenüber dem SPD-Vorsitzenden geäußert (http://www.bild.de/politik/inland/sigmar-gabriel/umstrittene-israel-kritik-von-spd- chef-gabriel-bei-facebook-23157094.bild.html). Gabriel habe mit seinem „Apartheid- Vergleich“ nicht nur bei den Freunden Israels, sondern insbesondere bei den Juden in Deutschland zum Teil erhebliche Irritationen hervorgerufen.

Der SPD-Vorsitzende lud Robbe daraufhin zu einem Gespräch ein, nachdem er bereits auch dem Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann, ein gleichlautendes Angebot unterbreitet hatte.

Heute, am 19. März 2012, wurde der SPD-Vorsitzende im Deutschlandfunk auf den Vergleich angesprochen. Hier ist der Auszug des Interviews:

Heckmann: Herr Gabriel, Sie haben in den vergangenen Tagen für einigen Wirbel gesorgt, indem Sie die Lage im israelisch besetzten Hebron mit dem Apartheidregime in Südafrika verglichen haben. Haben Sie diesen Vergleich mittlerweile bereut?

Gabriel: Ich danke Ihnen erst mal, dass Sie sagen, dass ich die Lage in Hebron vergleichbar mit der Apartheid benannt habe, weil ich weit davon entfernt bin, den israelischen Staat zu vergleichen mit diesem früheren Staat in Südafrika. Israel ist natürlich demokratisch. Es ist bislang übrigens das einzige demokratische Land in der Region. Von daher habe ich einen solchen Vergleich nicht gezogen. Aber wenn sie nach Hebron gehen und sehen, unter welchen Bedingungen die Palästinenser dort sich wegducken müssen unter der fast sozusagen uneingeschränkten Macht der Siedler, die dort leben, das ist schon etwas, was einen an dieses geteilte Recht von Menschen erinnert, und ich halte das einfach für einen unerträglichen Zustand und das kann auch nicht im Interesse Israels sein. Weil Israel ein demokratischer Staat ist, darf es solche Zustände auf Dauer nicht zulassen. Ich habe jetzt in den Reaktionen festgestellt, dass viele Menschen, die sich mit Israel verbunden fühlen, sagen, oh Gott, jetzt sagt der Vorsitzende der SPD, Israel sei ein Apartheidstaat. Ich sage noch mal: Das habe ich nicht gesagt und in der Tat, wenn das Missverständnis entstanden sein sollte, das tut mir ehrlich gesagt leid. Ich will nicht mit denen in ein Boot, die Israel verurteilen und diskreditieren. Ich fahre seit 20 Jahren in die Region, bin Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, das ist schon ein bisschen ein verrückter Vorwurf. Aber man darf auch nicht schweigen über diese Zustände, denn das ist menschenunwürdig, was dort mit den Palästinensern gemacht wird, insbesondere eben in Hebron.

(http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1706976/)

Preisverleihung an palästinensischen Theologen heftig umstritten

eingestellt am: 16.02.2012                      23.Schwat. 5772

"Raheb ist kein Friedensstifter"

Preisverleihung an palästinensischen Theologen heftig umstritten

Die geplante Verleihung des deutschen Medienpreises an den Bethlehemer Pastor Mitri Raheb ist in weiten Teilen der Deutsch-Israelischen Gesellschaft auf Ablehnung und heftige Kritik gestoßen.

Wie der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe, erklärte, formiere sich in weiten Teilen der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und auch in den Reihen der Freundschaftsgesellschaften erheblicher Widerspruch gegen die für Ende Februar geplante Verleihung des "Deutschen Medienpreises" an den Theologen Raheb.

Insbesondere die Tatsache, dass Raheb ganz wesentlich verantwortlich sei für das sogenannte Kairos-Papier, werfe die Frage auf, weshalb für den Medienpreis keine geeignetere Persönlichkeit gefunden werden konnte, betonte DIG-Präsident Robbe. Dem palästinensischen Pastor würden Rassismus und Hetze sowie eine Verdrehung theologischer Lehre vorgeworfen. Gegen Raheb würden immer mehr Vorwürfe laut, die es dem Altpräsidenten Professor Herzog sehr schwer machten dürften, seine Beteiligung an der Preisverleihung für jedermann plausibel zu machen. Auch wenn es guter Brauch sei, sich nicht in die Angelegenheiten von Organisationen einzumischen, die einen derartigen Preis vergeben wollten, so sei es die Pflicht der Israel-Freunde, auch auf die bestehenden Schattenseiten der diesjährigen Preisvergabe in aller Deutlichkeit hinzuweisen….