„Das Mahnmal wurde nicht für uns gemacht“

24.07.2011                      22.Tammus, 5771

Mahnmal Wiesbaden:

„Das Mahnmal wurde nicht für uns gemacht“

Jacob Gutmark über den Streit um das Namentliche Gedenken in Wiesbaden und die Rolle der Jüdischen Gemeinde in der Stadt.

Herr Gutmark, Sie sind gerade in Israel?

Ja, ich verbringe den Sommerurlaub mit meiner Frau, den Kindern und Enkeln in Tel Aviv. Bei dieser Gelegenheit bin ich auch zur Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem gegangen.
Der Grund dafür ist der Streit über das Namentliche Gedenken in Wiesbaden. Die Lazarus-Stiftung, ein Ableger des Aktiven Museums Spiegelgasse, moniert, dass auf dem Mahnmal für zahlreiche im Vernichtungslager Sobibor umgebrachte Wiesbadener Juden das Jahr 1945 als Todesjahr angegeben sei. Tatsächlich seien sie aber schon früher umgekommen, nämlich als Sobibor 1943 dem Erdboden gleichgemacht worden sei. Darum müssten die Sterbedaten jetzt geändert werden. Sie sehen das anders….