27.05.2011 23.Ijar, 5771 Tag 38 des Omer
Nahost-Konflikt:
Wann kommt endlich Frieden in Nahost? Seit Jahrzehnten hofft die Welt auf eine Aussöhnung von Israelis und Palästinensern. Doch es ist ein tragischer, weil offenbar aussichtsloser Fall aus der Polit-Pathologie: Beide Seiten scheinen den ewigen Konflikt zu brauchen.
Neulich im Nahost-Konflikt: Barack Obama hat gesagt, Israelis und Palästinenser sollen in den Grenzen von 1967 miteinander leben. Benjamin Netanjahu hat darauf erwidert, Israel wird auf keinen Fall zu den Grenzen von 1967 zurückkehren. Mahmoud Abbas hat gesagt, Netanjahus Rede sei "voller Irrtümer und Verzerrungen" gewesen und will im September vor der Uno den eigenen Staat einfordern. Darauf hat wiederum Barack Obama gesagt, dass es "ein Fehler wäre, wenn die Palästinenser den Weg über die Vereinten Nationen gehen, anstatt sich hinzusetzen und mit den Israelis zu reden"….
Zeigt man Verständnis für Israels Furcht vor den Raketen der Hamas, ist man ein Büttel des amerikanischen Imperialismus. Zeigt man Verständnis für die Wut der Palästinenser, die in Gaza eingesperrt sind und von den israelischen Soldaten malträtiert werden, ist man Antisemit. Zeigt man Verständnis für beide Seiten, ist man naiv oder gleichgültig. Und zeigt man für beide Seiten gleichermaßen wenig Verständnis, ist man ein arroganter Europäer, dem der Sinn für das Historische abhandengekommen ist….