02.03.2011 26.Adar l, 5771
Christenverfolgung:
Die Christen im Irak haben nur diese Wahl: sterben oder fliehen. Sie werden verfolgt, enteignet, entführt, vertrieben, ermordet. Eine Recherche auf den Spuren eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit, das Karen Krüger im Irak und dem Libanon, Melanie Mühl von dort bis nach Deutschland verfolgt hat.
Arbil, Beirut, Essen im Februar 2011 Weltweit leben zwei Milliarden Christen. Ihre Religion ist die größte und die am meisten verfolgte. Jeder zehnte Christ ist Opfer von Bedrohung und Gewalt. Besonders im Nahen Osten ist die Lage dramatisch. Radikale Islamisten rufen zur Verfolgung auf: In Ägypten, Iran, Afghanistan. Vor allem im Irak liegen Kirchen in Schutt und Asche. Es vollzieht sich ein Exodus. Das Verbrechen an den Christen verglich Bischof Huber in einer Predigt mit Völkermord. 1,5 Millionen Christen zählte der Irak vor dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein. 334.000 sind übrig. Wer kann, flieht aus dem Land, in dem die zweitausend Jahre alten Ursprünge des Christentums liegen, wo Urvater Abraham lebte, wo die ersten christlichen Gemeinden überhaupt gegründet worden sind. Die Christen waren schon da, lange bevor man die ersten Moscheen und Minarette baute. Die Wurzeln der christlichen Kultur, auf der die Werte der westlichen Welt beruhen, werden nun gekappt. „Wenn der Exodus anhält, haben die Christen im Geburtsland von Abraham bald keine Bedeutung mehr“, sagt der irakische Erzbischof Bascha Matta Warda….