Der Holocaust hat in Ruth Korens Familie klaffende Wunden hinterlassen

22.03.2011                      16.Adar ll, 5771

Lesung: Schicksalkämpferin

Der Holocaust hat in Ruth Korens Familie klaffende Wunden hinterlassen

Ihre Augen, ihre Stirn, ihre Mundwinkel – ihr ganzes Gesicht wandelt sich bei jenen Sätzen. „Lasst euch niemals aufhetzen“, sagt Ruth Koren. „Versprecht mir das.“ Angst, Verzweiflung, Sorge – welches Gefühl die Züge der 61-Jährigen bei diesen Worten so verzerren, lässt sich nur erahnen. Die Wirkung ihrer Erscheinung bleibt nicht im Ungefähren. Koren hinterlässt Beklommenheit bei den Schülern des Humboldt-Gymnasiums.

Die Jüdische Autorin hat gestern Deutsch- und Geschichtskurse des Gymnasiums besucht, um über den Holocaust zu sprechen und aus ihrem Buch „Der kleine Vogel heißt Goral“ zu lesen. Es ist die Geschichte ihrer Familie und vor allem die ihres Vaters. Der deutsche Jude kam ins KZ Stutthof bei Danzig. Er verlor dort zwar nicht sein Leben, aber seine Beine. Aufseher schubsten ihn vor einen Zug….