Die Linke streitet über den Mauerbau

02.08.2011                      02.Aw-Elul, 5771

Die Linke:

Die Linke streitet über den Mauerbau

Vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern hadert die Partei wieder mit sich selbst – und mit dem Bundesvorsitzenden Klaus Ernst.

 Jetzt sorgt die Linke in Mecklenburg-Vorpommern für Kopfschütteln: Kurz vor der Wahl am 4. September bricht sie eine neue Debatte über Sinn und Unsinn der Berliner Mauer los. Zwei Positionspapiere konkurrieren darum, wie denn der Mauerbau zu bewerten sei. Das liegt vor allem daran, dass am 13. August der nächste Landesparteitag der Linken ansteht – also genau am 50. Jahrestag des besagten Ereignisses.

Die "Antikapitalisten" unter den Nordost-Linken meinen nun in zehn Thesen, der Mauerbau sei "ohne vernünftige Alternative" gewesen und "eine zwingende Konsequenz aus der wirtschaftlichen und politischen Krise, die die akute Gefahr eines kriegerischen Konflikts in sich barg". Der 71-jährige Arnold Schoenenburg, einer der Autoren des Papiers, sagte, ohne Mauer habe der Sozialismus nicht erfolgreich aufgebaut werden können. Zu einem anderen Schluss kommt das Positionspapier von Landeschef Steffen Bockhahn. Das System der DDR habe sich "historisch als Sackgasse" herausgestellt, ist darin zu lesen. "Die gewählten Mittel von umfassender Verstaatlichung der Wirtschaft, von undemokratischer Einparteienherrschaft und ideologischer Bevormundung sowie Einmauerung" hätten sich als untauglich erwiesen. Zudem sei die Mauer ein ungeeignetes Mittel gewesen, den Exodus qualifizierter Bürger aus der DDR aufzuhalten, damals das größte Problem des DDR-Regimes, argumentiert der Vorstand….