11.04.2011 07.Nisan, 5771
Pädagogik:
Dimensionen des Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft
Pädagogische Interventionen – Theoretische Reflexionen, eine Tagung in Köln, Sonntag, 29. Mai 2011, 10:00 bis 18:00 Uhr.
Veranstaltungsort: Volkshochschule der Stadt Köln Forum Volkshochschule im Museum
Cäcilienstraße 29 – 33, 50667 Köln
„Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung“ schrieb Theodor W. Adorno im Jahre 1966. Dieses Diktum war und ist ein Leitmotiv der historischen Bildungsarbeit, in der die Beschäftigung mit Nationalsozialismus, Vernichtungskrieg und Shoah eine zentrale Rolle spielt. Seit den 1990er Jahren ist das Lernen über die Shoah zudem ein fester Bestandteil des Schulunterrichts. Auseinandersetzungen über Antisemitismus und Antirassismus, Täter- und Opferdiskurse, Zivilcourage und das Recht auf Widerstand sind zentrale Themen auch in aktuellen demokratietheoretischen Debatten.
Diese veränderte Situation hat Konsequenzen für die wissenschaftliche und pädagogische Praxis und wirft Fragen auf: Wie kommt dieses historische Wissen bei Schüler/innen an, die einen sog. Migrationshintergrund haben? Welche Zugänge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts haben Jugendliche aus verschiedenen nationalen und kulturellen Hintergründen? Wie sind Studien zu bewerten, wonach muslimische Jugendliche eine signifikante Affinität für antisemitische Deutungsmuster aufweisen? Wie wichtig sind religiöse Identitäten im interkulturellen Klassenzimmer? Und welche Auswirkungen hat die Rezeption aktueller politischer Ereignisse wie beispielsweise die des Nahostkonflikts auf das Lernen über den Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg und die Shoah? …