05.03.2011 29.Adar l, 5771
Gaza-Zugang:
Eigentümliche Vorgänge rund um Gaza
Der zentrale Karni Warenübergang zwischen Israel und dem Gazastreifen wird „endgültig“ geschlossen. Diesen „unumkehrbaren“ Beschluss teilte der Befehlshaber des israelischen Kommandos Süd, Generalmajor Tal Russo, am Mittwoch mit.
Mit Förderbändern wurde da Getreide und Mehl über hohe Mauern hinweg in den Gazastreifen geliefert. Speiseöl und Benzin wurden durch Löcher in der zehn Meter hohen Betonmauer gepumpt. Außer per Handy gab es keine direkte Berührung zwischen beiden Seiten, aus Sicherheitsgründen, nach mehreren tödlichen Terrorattacken. Erneut gibt es angeblich „akute Hinweise“ auf geplante Angriffe auf das Terminal, weshalb Karni endgültig zugemacht wird.
Die Attacken auf Karni waren zunächst ein Rätsel, da so die „Lebensader“ der Versorgung der rund 1,5 Millionen Menschen im Gazastreifen mit Grundnahrungsmitteln, Benzin, Öl und anderen lebensnotwendigen Waren abgeschnitten wurde. Die Unterbrechung der Lieferungen führte immer wieder zu internationalen Protesten, zumal Israel, trotz seines Rückzugs im Sommer 2005, weiterhin als „Besatzer“ gilt und die Verantwortung für die Versorgung der Bewohner des Gazastreifens trägt. Während der Erez-Übergang im Norden des Gazastreifens nur für Patienten, Diplomaten und Journalisten offen steht, gibt es sonst nur noch das Terminal Kerem Schalom im Süden. Nach israelischen Angaben werde durch die Schließung von Karni die Gütermenge nicht verringert….