Eine Pessach-Haggada

20.04.2011                      16.Nisan, 5771                      Pessah 2; Tag 1 des Omer

Judentum:

Eine Pessach-Haggada

Im Folgenden dokumentieren wir das Beispiel einer private Haggada. Die von der Judaistin Tanja Esther Kröni für den Zweiten Seder erstellte Haggada vermittelt die Grundlagen des Festes gut übersichtlich und enthält aktuelle Überlegungen zur Bedeutung von Pessach in der heutigen Zeit. Chag sameach!

Die Erinnerung an den Auszug aus Ägypten, wird auch sman cherutenu, Zeit unserer Freiheit, Zeit unserer Befreiung, genannt. Viele religiöse Autoritäten aus früherer und unserer Zeit sagen, dass wir uns in diesen Tagen nicht nur der Befreiung aus Ägypten erinnern, sondern auch  überlegen sollen, wie und wo wir heute unfrei, versklavt sind. Und wir sollen darüber nachdenken, wie wir uns aus selbst auferlegten und aus von aussen auferzwungenen Unfreiheiten lösen, respektive unsere  Situation verbessern können.
Trotz Fronarbeit und Unterdrückung verloren die Jüdinnen und Juden ihre Hoffnung auf Befreiung nie vollständig. „Mit starker Hand“ des Ewigen fühlen wir uns bis heute aus Ägypten geführt. Doch es brauchte auch  eigenen Mut, eigenen Überlebenswillen und geistigen sowie körperlichen Widerstand. Letzteren oft nur im Geheimen, versteckt. Ein Beispiel dafür sind die Hebammen, die die männlichen Neugeborenen nicht töteten….