21.03.2011 15.Adar ll, 5771
Essay:
Die Bundesregierung führt jene Politik des Atomausstiegs weiter, den Tschernobyl 1986 inspirierte. Doch wenn nun die Elektrizität aus Atommeilern weniger wird, steigt der Ölpreis
Alles im Leben hat seinen Preis, auch der Verzicht auf Kernenergie. Nach dem Desaster von Fukushima ist die Gleichung von Restrisiko und Energiebedarf weltweit aus dem Lot geraten. Niemand kann gegenwärtig vorhersagen, wann und wo sie wieder zum Stehen kommt. Möglicherweise erst in der großen Energiepreiskrise, die jetzt bevorsteht – der dritten seit 1973 und 1979.
Die Bundesregierung hat, ohne viel Zeit und Nachdenken zu verlieren, sogleich nach dem japanischen Super-GAU beschlossen, sieben ältere Atommeiler abzuschalten, während die Routineprüfungen der übrigen weitergehen, und muss doch wissen, dass ein Restrisiko immer bleibt. Im Grunde führt sie – Landtagswahlen stehen ins Haus – jene Politik des Atomausstiegs weiter, den Tschernobyl 1986 inspirierte. Ende der 90er-Jahre beschloss Rot-Grün sogar ein Forschungsverbot für Kerntechnik, in der deutsche Ingenieure führend waren. Kein Gedanke wurde daran verschwendet, dass das Energietechnikland Deutschland es sich und seinen Nachbarn schuldet, in Richtung Sicherheit intensiv zu forschen….