Es gilt das erlebte Wort

27.01.2012                      03.Schwat. 5772                      Auschwitz-Gedenk-Tag

Marcel Reich-Ranicki:

Es gilt das erlebte Wort

Marcel Reich-Ranicki spricht, fast siebzig Jahre nach der Befreiung von Auschwitz, am Freitag im Bundestag. Ein Tag, an dem wir die befreiende Kraft der öffentliche Rede spüren.

Reichstag, Bundestag, Holocaustgedenktag: Marcel Reich-Ranicki wird über einen Tag in seinem Leben erzählen. Es ist der 22. Juli 1942, der Beginn der Deportationen der Juden aus dem Warschauer Getto in die Vernichtungslager. Der SS-Sturmbannführer Hermann Höfle, ein Sadist von Rang, leitete die Operation. An diesem Tag erschien er im Getto und formulierte vor den Vertretern des Judenrats unter Walzerklängen die Befehle zur Deportation. Ein damals zweiundzwanzigjähriger Jude bekam den Auftrag, die Anordnungen, die sogleich überall plakatiert werden sollten, ins Polnische zu übersetzen. Dieser Übersetzer war Marcel Reich-Ranicki….