eingestellt am: 14.09.2011 15.Elul, 5771
Filmabend: DenkmalMit !
Der Filmabend des Vereins soll besonders daraufhin weisen und sensibilisieren wie notwendig die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist, um ein ehrliches und aufrichtiges Miteinander für die Zukunft zu ermöglichen.
Auch wir, die nicht unmittelbar betroffenen Generationen müssen jeder für sich Emotionen und Vorurteile dem Fremden gegenüber zulassen um uns ihrer bewusst zu werden und sie durch Akzeptanz und Respekt des unbekannten Anderen zu ersetzen.
Diese inneren Hürden kann man aber nur besiegen wenn Nächstenliebe den Ego überwinden.
Wir freuen uns mit Ihnen den Filmabend zu verbringen, und eine andere Facette aus dem Leben des SAP Gründers und TSG – Hoffenheim Sponsors Dietmar Hopp und seiner Familie kennenzulernen. Wir möchten mit Ihnen gemeinsam die Verbindung zu « Menachem und Fred » aus Hoffenheim verstehen und entdecken.
Auch wollen wir die Erinnerung an unser Mitglied und Freund Alex Deutsch s.A. wach halten und seine Botschaft weiter tragen.
MENACHEM & FRED
Regie: Ofra Tevet, Ronit Kertsner
DEU/ISR 2008, 95 Min
Mit: Menachem Mayer und Frederick Raymes mit ihren Familien, Dietmar und Karola Hopp u. a.
+ Vorfilm ALEX DEUTSCH – ICH HABE AUSCHWITZ ÜBERLEBT (29 Min.)
15.09. (Do) 19.30 Uhr
MENACHEM & FRED ist Familiengeschichte und gleichzeitig "Heimatfilm". Auf der einen Seite gibt es die Familie Mayer, die in den 30er Jahren aus ihrer Heimat vertrieben wurde; auf der anderen sind die Hopps – Gründerfamilie des SAP-Konzerns, Förderer des örtlichen Fußballwunders TSG 1899 Hoffenheim und Nachkommen eines Hoffenheimer SA-Mannes – ihrem Vater. MENACHEM & FRED erzählt die außergewöhnliche Geschichte der Wiederbegegnung der jüdischen Brüder deutscher Herkunft, Menachem Mayer und Fred Raymes, die den Holocaust in einem französischen Waisenhaus überlebten, und deren Wege sich nach dem Krieg trennten.
Die beiden Brüder entschieden sich für diametral entgegengesetzte Wege des (Über)Lebens – während Fred seine jüdisch-deutsche Herkunft verheimlichte und Amerikaner wurde, fand Menachem ein national-religiöses Leben als orthodoxer Jude in Israel. Viele Jahre leugneten sie die Existenz des anderen, bis die Briefe, die ihnen die Eltern aus dem Lager ins Waisenhaus geschrieben hatten, sie wieder zusammenbrachten. Beide wurden einflussreiche Mitglieder ihrer jeweiligen Gesellschaft und beide gründeten Familien. Familien, die sich nie begegneten.
Erst nach fast sechzig Jahren waren die Brüder bereit, sich dem Trauma ihrer Vergangenheit zu stellen, sich wieder zu sehen und sich mit Fragen zu konfrontieren, die beide immer noch beschäftigen. Als Höhepunkt dokumentiert der Film das erste große Zusammentreffen und Kennenlernen von drei Generationen der Familien Mayer und Raymes in Heidelberg auf Einladung der deutschen Geschwister Hopp. Ihr Vater ist Emil Hopp, der als örtlicher SA-Mann die Mayers 1938 aus ihrem Haus vertrieb. Dietmar Hopp hat bereits 2005 die Veröffentlichung der deutschen Ausgabe der Memoiren der Brüder finanziert.