04.02.2011 30.Shevat, 5771
Kommentar:
Freiheit, Recht und Revolution
Die westliche Außenpolitik wurde blank erwischt von der Revolution in Ägypten – diese ist nicht steuerbar, sonst wäre es keine Revolution. Aber Außenpolitik lässt sich justieren – all jenen Staaten gegenüber, in denen ein ähnliches Gebräu aus Unterdrückung und Ungerechtigkeit gärt.
Viele Minuten hatte der Redner schon gesprochen, atemlos lauschte das ausgewählte Publikum den schmeichelnden Worten. Der Mann redete von Amerikas Respekt vor der muslimischen Welt, er erläuterte seine Position zum Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis, zur nuklearen Gefahr, die von Iran ausgeht. Dann endlich, an vierter Stelle, fiel das ersehnte Stichwort: Demokratie. "Ich glaube fest daran, dass sich alle Menschen nach gewissen Dingen sehnen: der Möglichkeit, frei von der Seele zu sprechen und mitzubestimmen, wer regiert; dem Vertrauen in die Kraft des Rechts und die Gleichbehandlung vor dem Gesetz; eine transparente Regierung, die den Menschen nichts stiehlt; so zu leben, wie man es will. Das sind nicht nur amerikanische Ideen, das sind Menschenrechte." Und weiter gab der Redner den Rat: "So viel ist klar: Regierungen, die diese Rechte schützen, sind am Ende stabiler, erfolgreich und sicher."