28.01.2011 23.Shevat, 5771
Ägypten:
Gebildet, unideologisch und wütend
Die Protestbewegung in Ägypten hat keinen Anführer und ist politisch heterogen. Die Islamisten gehören zwar dazu, aber ihr Ansehen ist gesunken. Viele gut ausgebildete junge Ägypter gehen mittlerweile auf Distanz zu islamistischen Vorstellungen und Gruppierungen.
Wenn früher in Ägypten Demonstranten zu sehen waren – meistens in der Hauptstadt Kairo auf dem zentralen Tahrir-Platz – handelte es sich in der Regel um von der regierenden Staatspartei NDP bezahlte und bestellte Lobhudler des jeweiligen Präsidenten. Besonders oft war dies unter der Herrschaft Gamal Abdel Nassers, zwischen 1952 und 1970, der Fall. Der ließ sich feiern; oder es ging darum, gegen „Israel“ und „die Zionisten“ zu protestieren. Dies geschah meistens, wenn das Regime Niederlagen zu bewältigen hatte….