24.12.2010 17.Tevet, 5771
Bücher:
Viktor Kelner zeichnet das Leben des jüdischen Historikers Simon Dubnow nach.
Vor einigen Monaten wurde an den 150. Geburtstag Theodor Herzls erinnert. Seine Schrift "Der Judenstaat" bildete die theoretische Grundlage für die Gründung des Staates Israel, seine politischen Aktivitäten schufen aus einer verspotteten Splittergruppe die zionistische Bewegung. Wenig später ging nahezu unbemerkt der 150. Geburtstag des Historikers Simon Dubnow vorüber. Herzl und Dubnow waren Weggefährten und Konkurrenten. Was sie vereinte, war ihre säkulare Weltanschauung und die Überzeugung, dass die Juden eine Nation und keine Religionsgemeinschaft bildeten. Während der aus Budapest stammende Herzl daran glaubte, dass der Antisemitismus die Juden dazu zwinge, einen Staat außerhalb Europas zu gründen, vertrat der in Weißrussland geborene Dubnow die Idee einer Diasporanation, die kein eigenes Staatsterritorium benötige….