07.04.2011 03.Nisan, 5771
Gaza-Krieg:
Goldstone zwischen allen Stühlen
Der Sonderermittler distanziert sich von dem von ihm verantworteten Bericht über den Gaza-Konflikt. Richard Goldstones Sinneswandel entfacht eine neue Diskussion über mögliche Kriegsverbrechen von Israels Streitkräften und der Hamas.
Von Anfang an war der Goldstone-Bericht sehr umstritten. Nun, anderthalb Jahre nach seiner Veröffentlichung, sorgt er für neuen Streit. Eine Untersuchungskommission des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen unter der Leitung des pensionierten südafrikanischen jüdischen Richters Richard Goldstone war damals zu dem Ergebnis gelangt, dass bei den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der palästinensischen Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, in dem Zeitraum von Juni 2008 bis Juli 2009 beide Seiten auf die Zivilbevölkerung nicht nur wenig Rücksicht genommen, sondern auch gezielt Zivilisten anvisiert hatten. Geschehen sei dies besonders vor und während der israelischen Militäroperation mit dem Codenamen „Gegossenes Blei“, mit der die Israelis nach eigener Darstellung um die Jahreswende 2008/09 auf den vorangegangenen andauernden Raketenbeschuss der Hamas geantwortet hatten. Sie kostete Hunderte palästinensische Zivilisten das Leben….