Gottes verlorene Töchter und Söhne

12.03.2011                      06.Adar ll, 5771

Judentum:

Gottes verlorene Töchter und Söhne

Julia Kristeva beschwört das “Bedürfnis zu glauben” und die Identifikation mit dem väterlichen monotheistischen Gott als Grundlage auch unserer säkularisierten Gesellschaften.

Der überzeugte Ungläubige Freud hielt Religion für eine Illusion, Ausdruck eines infantilen Weltverständnisses, das den irrationalen Trost der aufgeklärten Selbsterkenntnis vorziehe. Auch mit dem “ozeanischen Gefühl” des mystischen Einswerdens konnte der Begründer der Psychoanalyse bekannterweise wenig anfangen. Entgegen aller Erwartungen hat sich die religiöse Illusion jedoch als hartnäckig erwiesen, fundamentalistische Strömungen sind weltweit auf dem Vormarsch. Das hat in manchen Kreisen zu einem regelrechten Monotheismus-Bashing geführt: Der Alleinherrschaft beanspruchende Vatergott der abrahamitischen Religionen soll schuld sein an allem Bösen, das die Menschenkinder in seinem Namen verüben….