03.10.2011 05.Tischrei. 5772
Palästina:
Warum die Gründung eines palästinensischen Staates eine Gefahr für Israel bedeuten würde, erklärt sich aus einem Blick in die Geschichte Palästinas.
So etwas wie ein palästinensisches Volk gibt es nicht.« Als die damalige israelische Premierministerin Golda Meir im Juni 1969 in einem Interview mit der Sunday Times diese Worte aussprach, schien sie das klassische Feindbild für alle zu liefern, die Israel seither, wie etwa der Spiegel im September 1993, immer wieder eine »blindwütige Weigerung« attestieren, die Palästinenser als Volk anzuerkennen, um stattdessen weiterhin »starrsinnig die Realitäten« zu leugnen. Eines aber lässt das Nachrichtenmagazin wie die meisten anderen Kritiker der Politik des jüdischen Staates bei seinen publizistischen Attacken regelmäßig unerwähnt: Die Meinung der Ministerpräsidentin war keinesfalls eine spezifisch israelische. Sogar prominente Palästinenser äußerten immer wieder Ähnliches: »Ein palästinensisches Volk existiert nicht. Die Schaffung eines Palästinenserstaates ist nur ein Mittel, um unseren Kampf gegen den Staat Israel zugunsten unserer arabischen Einheit fortzusetzen«, sagte beispielsweise Zuheir Muhsin, seinerzeit immerhin Mitglied des Exekutivrates der PLO, gegenüber der holländischen Zeitung Trouw im Jahr 1977. Und selbst Vertreter der Hamas geben zu, dass ein Palästina als politische oder administrative Einheit ein absolutes historisches Novum wäre: »Niemals in der Geschichte waren wir ein unabhängiger Staat«, erklärte unter anderem ihr Sprecher Mahmoud Zahhar 2008 dem Economist. »Aber wir waren immer ein Teil eines arabischen und eines islamischen Staates.«….