14.04.2011 10.Nisan, 5771
Vortrag:
Lange hat Henri Parens, renommierter amerikanischer Psychoanalytiker und Überlebender der Schoah, damit gerungen, über seine Erinnerungen an seine Verfolgung zu schreiben. Zu sehr fürchtete der 1928 im polnischen Lodz geborene Jude, von den zerstörerischen Erinnerungen überrollt, überwältigt zu werden. „Sprich, Erinnerung, sprich!“ lautete Vladimir Nabokoss Forderung – sie könnte als Motto über Parens nun vorliegende Lebenserinnerungen stehen.
Henri Parens – dessen nahezu gesamte Familie Opfer der deutschen Verfolgung geworden ist – hat sein Leben der pädagogisch-therapeutischen Behandlung schwer traumatisierter Kinder und Erwachsener gewidmet. Dieses Engagement war für den Psychoanalytiker eine Lebensaufgabe. Dies verbindet ihn mit den Schriften und Wirken seiner befreundeten Kolleginnen Anna Ornstein und Judith Kestenberg – auf die er im Buch vielfältig Bezug nimmt – , wie auch mit Bruno Bettelheim, Hans Keilson, Rudolf Ekstein und Ernst Federn, um nur einige zu nennen. Hierfür hat er sich in den USA ein hohes Renommee erworben. Seine Forschungen führten ihn zur Entwicklung von Programmen zur Prävention seelischer Schädigungen. Weiterhin setzte er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für eine bessere Beziehung zwischen Israelis und Palästinensern ein. Über seine eigenen traumatischen Erfahrungen hat Henri Parens jedoch erst 60 Jahre später zu schreiben vermocht.
Am 13.5.2001 wird Henri Parens in Köln (19.30 Uhr, Ort: Lew Kopelew Forum, Veranstalter: PAKH e.V.) einen Vortrag halten….