04.07.2011 02.Tammus, 5771
Hariri-Mord:
Hisbollah ignoriert Haftbefehle
Die libanesische Regierung findet sich nach Anklagen durch das Haager Sondertribunal in der Zwickmühle. Das prekäre Gleichgewicht der einstigen "Schweiz des Nahen Ostens" könnte – mal wieder – kippen.
Kaum hatte Hassan Nasrallah im Fernsehen das letzte Wort gesprochen, ratterten in Beirut die Kalaschnikows in den Abendhimmel. Die Hisbollah demonstrierte ihre Kampfbereitschaft. „Keine libanesische Regierung wird die Verhaftungen durchsetzen können – in 30 Tagen nicht und in 300 Jahren nicht“, polterte der bärtige Chef-Scheich in einstündiger TV-Rede vor blauem Vorhang. Die Anschuldigungen der internationalen Fahnder wies er als „null und nichtig“ zurück und beschuldigte erneut Israel, hinter dem Attentat auf Ex-Premier Rafik Hariri im Februar 2005 zu stehen. Die vier von Den Haag gesuchten angeblichen Bombenleger dagegen hätten eine „ehrenhafte Geschichte im Widerstand gegen Israel“. Das Ganze sei ein Angriff auf die Hisbollah insgesamt, der Gerichtshof „korrupt und voreingenommen“….