27.01.2012 03.Schwat. 5772 Auschwitz-Gedenk-Tag
Tel Aviv:
Historischer Friedensschluss in Nahost
In Tel Aviv ist am Donnerstag eine Jahrhundert alte Feindschaft mit einem „Friedensschluss“ beigelegt worden. In den Büroräumen der Zeitung „Jakinton“ trafen sich „Polen“ und „Deutsche“, in Israel abschätzig „Jekkes“ genannt.
Das israelische Fernsehen berichtete am Donnerstag Abend über die denkwürdige Versöhnung. Der Reporter polnischer Abstammung, Jair Weinreb, verspätete sich um eine halbe Stunde zu dem historischen Treffen. Vorhaltungen machten ihm aber nicht etwa die ewiglich pünktlichen Jekkes, sondern die polnische Teilnehmerin Deganit Salant: „Zu spät kommen ist einfach nicht in Ordnung.“
Jedes Kind in Israel weiß, dass die Jekkes im Gegensatz zu den Polen ein Synonym für „Ordnung“ sind. Micha Limor, stolzer Jekke und ehemaliger Journalist, erzählte der wohlgelaunten „gemischten“ Runde, wie er in seinem guten deutschen Elternhaus erzogen worden ist: „Meine erste Erinnerung im Leben ist von meinem Vater, wie er sich über mein Bettchen beugte und sagte:
`Micha, hab keine Angst vor den Arabern, hab keine Angst vor den Franken (sephardische Juden), hüte dich allein vor den Polen.“…