04.06.2011 2.Siwan, 5771 Nasso; Tag 46 des Omer
Satiriker?:
Lafontaine will Liebe im Linke-Programm
Ex-Parteichef sprach bei Marxistenkongress. Nach der SPD hat der 67-Jährige einen neuen Lieblingsfeind entdeckt.
Die Systemfrage soll an diesem Abend gestellt werden. Zunächst aber werden auf dem Sportplatz im Berliner Stadtteil Kreuzberg ganz kapitalistisch T-Shirts verkauft. Sie zeigen Karl Marx, vierfach und bunt im Andy-Warhol-Stil, oder tragen Sprüche wie "Anti-Capitalist" oder "Make Capitalism History". Drinnen dann im Café des in die Jahre gekommenen Veranstaltungsgebäudes gibt es politisch korrekte Afri-Cola oder Rotwein, den gut gefüllten Becher für solidarische 1,50 Euro.
Der Titel des Kongresses, das Wortspiel "Marx is Muss", flattert als Banner mit stilisierter Faust in den Abendhimmel, als Oskar Lafontaine die Bühne betritt. Für den Ex-Parteichef der Linken ist der Auftritt ein Heimspiel. Die rund 300 Menschen, die sich auf dem Platz drängen, gehören überwiegend zu jener fundamentalistischen Gruppierung innerhalb der Linkspartei, die sich "Marx21" nennt und die viertägige Konferenz organisiert hat. Sie eint der Glaube, dass der Kapitalismus überwunden werden muss und jegliche Regierungsbeteiligung der Linken des Teufels ist….