28.12.2010 21.Tevet, 5771
Syrien:
Syrien sollte demokratisch werden, offen für neue Ideen und Parteien. Doch es ist bei den guten Vorsätzen geblieben. Zehn Jahre nach seinem Amtsantritt beherrscht Assad der Zweite das Land mit harter Hand – ganz der Sohn seines diktatorischen Vaters.
Einen Kernsatz zum Israelkonflikt hörte Baschar al Assad schon als Kind: „Es gibt keinen Krieg ohne Ägypten und keinen Frieden ohne Syrien.“ Doch damals – und noch lange danach – interessierte er sich wenig für Politik. Hätte er sein Leben nach seinen Wünschen einrichten können, dann wäre er heute nicht Präsident in Damaskus, sondern Augenarzt in London. Alles änderte sich für ihn, als sein älterer Bruder Basil 1994 mit dem Auto tödlich verunglückte. Denn dieser war zum Nachfolger des Vaters Hafes al Assad ausersehen, der Syrien zu jener Zeit schon seit einem Vierteljahrhundert mit eiserner Hand regierte. Eilig wurde Baschar heimgeholt, auf die Militärakademie geschickt und zum Kronprinzen getrimmt….