Lesung: Dieter Gräbner

eingestellt am: 17.06.2011                      15.Siwan, 5771 

Lesung:

Dieter Gräbner liest aus seinem neuen Buch:

»Ich sterbe ruhig und mutig« Josef Wagner – Bergmann – Kommunist – Widerstandskämpfer“

am Mittwoch, den 22.Juni 2011— 18:30 Uhr im Gemeindesaal der Synagogengemeinde Saar, Lortzingstraße 8, 66111 Saarbrücken. Der Eintritt ist frei

Eine gemeinsame Veranstaltung der Synagogengemeinde Saar, der VVN und der CJAS.

„Seid stark und mutig, sowie ich bis zur letzten Stunde meines Lebens (…) lch sterbe ruhig und mutig“. So schrieb es Josef Wagner aus Lockweiler am Tag seiner Hinrichtung an seine Familie. Am ersten September 1943 wurde er in Berlin-Plötzensee durch die Guillotine hingerichtet. Von den Nationalsozialisten zum Tode verurteilt, weil er „in den Jahren 1933 bis 1939 als höherer kommunistischer Funktionär vom sicheren Hinterhalt des Auslands den Hochverrat gegen das Reich organisatorisch und agitatorisch vorbereitet“ hat.

Der Journalist und SZ-Redakteur Dieter Gräbner hat intensiv recherchiert, mit der Tochter Wagners gesprochen und mit dem Historiker Luitwin Bies umfangreiche Unterlagen ausgewertet. Das Ergebnis ist sein Buch „Ich sterbe ruhig und mutig — Josef Wagner, Bergmann, Kommunist, Widerstandskämpfer“. Knapp, mit drei Worten beschreibt der Titel den Menschen Wagner, der als eines von 14 Kindern 1897 in Lockweiler zur Welt kam. Doch es steckt mehr in der Person und im Leben des Josef Wagner, den die Menschen in einem Heimatort als den Sepp kennen. (…) „Ich bin als Reporter mit vielen Menschenschicksalen konfrontiert gewesen (…). Was man bei solchen Recherchen erfährt und erlebt, kann man nicht mit der Jacke ausziehen und an den Garderobenhaken hängen. Das Schicksal der Bergmanns und Widerstandskämpfers Josef Wagner aber hat mich aufs Tiefste berührt, auch deprimiert. Aber auch bestärkt, dieses Buch zu  schreiben. Damit man nachlesen kann, wer Josef Wagner und die Frauen und Männer waren, die gegen die Nazis kämpften“, beschreibt Dieter Gräbner seine Motivation, dieses Buch zu schreiben. Über einen Mann, der Kommunist wurde, „weil er überzeugt war, dass er so mithelfen könnte, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Industriearbeiter und der Landwirte im Saarland zu verbessern“. Er trat der KPD bei und wurde ein einflussreicher Funktionär in der Kommunistischen Partei. Mit der Machtergreifung der National-sozialisten 1933 begann für ihn und seine Familie eine jahrelange Flucht. Doch das Buch geht über das Leben Wagners hinaus, es zeigt ebenso die Geschichte und den Hintergrund von Widerstand und Exil in der Saarregion und Frankreich.