10.06.2011 8.Siwan, 5771 Isru Chag
Judentum:
Unser Wochenabschnitt beginnt mit einem Gebot für den Hohenpriester: „Wenn du Lichter anzündest“ (Beha’alotcha) (Num 8, 2). Gemeint sind die Lichter des siebenarmigen Leuchters – der Menora. Von allen Tempelgeräten hat sich die Menora am längsten gehalten. Nach der Zerstörung des Tempels wurde sie zum Icon der Juden, wie das Kreuz das Icon der Christen war.
Das ist sinnig, weil sich das jüdische Leben auf die Zahl 7 reimt: man braucht nur an die Siebendheiten des jüdischen Kalenders zu erinnern – die Siebentagewoche, der vier mal siebentägige Mondmonat, die siebenwöchige Pfingstperiode, das Neujahrfest im siebten Monat, das Brach- und Erlassjahr alle sieben Jahre, das Jubeljahr alle sieben mal siebten Jahre. Aber die Menora symbolisiert das Leben noch auf direktere Weise. Der aus einem Goldstück getriebene Stamm, die Zweige, Kelche, Knospe und Blüten des Leuchters bilden nach der Bibel einen Baum ab, nämlich den frühzeitig blühenden, darum als wach und „wachsam“ (Schakud) geltenden Mandelbaum (Schaked, Ex 25, 31 ff., 37, 17 ff.)….