Merkels Israel-Irrtum

02.02.2011                     28.Shevat, 5771

Kommentar:

Merkels Israel-Irrtum

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Israel öffentlich empfohlen, "gerade in dieser Zeit der Instabilität" beim Friedensprozess alles auf eine Karte zu setzen und den Bau neuer Siedlungen rund um Jerusalem zu stoppen. Sie tat das in einem Ton, der nahelegen konnte, diese Siedlungen seien das einzige verbliebene Hindernis auf dem Weg zu einem raschen Nahost-Frieden. Die Bundeskanzlerin macht damit einen großen Fehler.

Israels Premier Benjamin Netanjahu hat zu Recht gesagt, dass nur die unmissverständliche Anerkennung Israels durch die Nachbarn eine Basis für Konzessionen sei. Dafür, dass dies die richtige Reihenfolge ist, hatten Angela Merkel und alle Deutschen ein Beispiel im eigenen Land. Jahrzehntelang hatten Moskau und die SED behauptet, die Präsenz westdeutscher Behörden in West-Berlin sei ein Haupthindernis für die Entspannung. Eigentlich aber wollten sie das freie Berlin beseitigen. Erst die Festschreibung ungehinderter Zufahrtswege ebnete 1971 den Weg für westliche Konzessionen bei der Bundespräsenz und anderen vom Osten vorgeschobenen Fragen. Erst die Anerkennung West-Berlins sicherte den Frieden….