Netanjahu kritisiert palästinensische Autonomiebehörde

13.03.2011                      07.Adar ll, 5771

Netanjahu Rede:

Netanjahu kritisiert palästinensische Autonomiebehörde

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Abend in einer Fernsehrede die palästinensische Autonomiebehörde der „Doppelzüngigkeit“ bezichtigt. Zunächst äußerte er seine Bestürzung über den Mord an einer jungen Familie, „am Sabbatabend im Schlaf“. Netanjahu „umarmte“ die Siedler und „stärkte ihre Seele“. Armee und Geheimdienst hätten die Anweisung erhalten, „nicht zu ruhen, bis die Mörder gefasst wurden, um sie zur Rechenschaft zu ziehen“.

Netanjahu „erwartet“ von der internationalen Gemeinschaft „scharf und eindeutig“ diesen Mord zu verurteilen. „Mir ist aufgefallen, dass einige Länder sich beeilten, zum Sicherheitsrat der UN zu rennen, um Israel, den Staat der Juden, zu verurteilen, wenn Israel lediglich plante, irgendwo ein Haus zu bauen. Mir fällt auf, dass einige dieser Länder jetzt zögern, die Ermordung jüdischer Kinder scharf zu verurteilen. Ich erwarte von ihnen, umgehend eine Verurteilung auszusprechen, ohne Ausgewogenheiten, ohne Verständnis, ohne Rechtfertigungen, ohne Ausreden. Es gibt keine Rechtfertigung und keine Vergebung für den Mord an Kleinkindern.“ Netanjahu „erwartet und fordert“ eine ähnliche Verurteilung von palästinensischen Behörde. „Ich bin enttäuscht von deren lauen und gestotterten Worten. So verurteilt man nicht Terror. Und so bekämpft man auch nicht den Terror.“ Während Präsident Mahmoud Abbas schwieg, hat sein Premierminister Salam Fayad zunächst nur eine schriftliche Erklärung veröffentlicht, worin er versicherte, „immer schon gegen Gewalt gewesen zu sein, auch gegen Palästinenser gerichtete Gewalt“. Den Anschlag in Itamar erwähnte er nicht. Erst nachdem die Amerikaner die palästinensische Autonomiebehörde aufgeordert hatten, „diesen Terrorangriff unzweideutig zu verurteilen und die Täter dieses heimtückischen Verbrechens zur Rechenschaft zu ziehen“, äußerte Salam eine Verurteilung im Fernsehen: „Wir reden in diesem speziellen Fall von einem Kleinkind, zwei Kindern und ihren Eltern. Ganz gewiss muss das verurteilt werden. Das war immer schon unsere Position. Wir sprachen uns immer schon gegen Gewalt aus, so wie ich das schon oft und immer wieder im Falle von Gewalt gegen unser (palästinensisches) Volk getan habe.“ Allein diese Worte haben Fayad scharfe Kritik der Hamas eingebracht. Die Islamisten beschuldigten ihn, mit dem „zionistischen Feind“ zu kooperieren. In Rafah, im Süden des Gazastreifens wurde der Anschlag von Itamar gefeiert. Auf der Straße wurden Bonbons ausgeteilt….