Netanjahus Logik

26.05.2011                      22.Ijar, 5771                      Tag 37 des Omer

Kommentar:

Netanjahus Logik

Wer glaubt, die Nahost-Frage ließe sich "zügig lösen", der irrt.

Es steckt unglaublich viel im Wort "Frieden", wenn man an den Nahen Osten denkt und weiß, dass es sich bei diesen über Jahrzehnte hinziehenden Gesprächen zwischen Israelis und Palästinensern eher um hochkomplexe Verhandlungen handelt. Nun haben sich die Palästinenserfraktionen aus gemäßigter Fatah und radikal-islamischer Hamas, was man immer von ihnen forderte, wieder vereinigt (nachdem sie sich vorher bekriegt hatten), und immer noch ist dieses undankbare Israel nicht zufrieden und gibt nach? In der Tat hat Benjamin Netanjahu in Amerika nichts Neues geboten. Er hat als Konservativer deutlich gemacht, dass es kein Zurück hinter die Grenzen von 67 gibt, die Teilung Jerusalems undenkbar ist, ebenso wie das Rückkehrrecht für Palästinenser. Man kann das als Sturheit und Kompromisslosigkeit abtun, so denkt aber ein Gutteil Israels. Wäre Ariel Scharon, der große Stratege, der nun schon über fünf Jahre im Koma liegt, zu einer anderen Politik in der Lage gewesen?…