20.05.2011 16.Ijar, 5771 Tag 31 des Omer
Hintergrund:
Obama-Rede: Demokratie für Nahost
Viel Neues hatte US-Präsident Barack Obama nicht zu bieten in der Rede vom Donnerstag, die vor allem in Israel mit großer Spannung erwartet worden war. Immerhin machte sich Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu unmittelbar nach den letzten Worten des mächtigsten Mannes der Welt auf den Weg nach Washington und man erwartete einen Hinweis darauf, was Netanjahu in der amerikanischen Hauptstadt erwarten.
"Assad hat eine Wahl", ließ Obama verlauten: "Entweder er führt den Wandel zur Demokratie an, oder er geht aus dem Weg." Diese klare Aussage in Richtung des syrischen Präsidenten war vielleicht das entscheidend Neue in einer Rede, die von Beobachtern in Israel als "Fortsetzung der Kairo-Rede" vom Sommer 2009 gesehen und als "sehr naiv" gewertet wurde. Obama habe Ideale vertreten, wenn er einen demokratischen Aufbruch in Nahost postulierte. Ein reeller Bezug auf die eigentlichen Probleme habe gefehlt. Aus Damaskus war zu hören: "Das ist die übliche Heuchelei der Amerikaner!" Und: "Die Sanktionen beeindrucken überhaupt nicht!"…