31.03.2011 25.Adar ll, 5771
Tagung:
Konfliktstoff: Eine Tagung des Jüdischen Museums in Frankfurt über Axel Springer, Israel und die deutsche Linke.
Die Botschaft war unmissverständlich: "Wir fordern, dass der Springer-Konzern die Hetze gegen die Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt einstellt, besonders gegen die arabischen Völker, die für die Befreiung Palästinas kämpfen." So stand es in einem anonymen Brief vom 20. Mai 1972, der mit "Kommando 2. Juni" unterzeichnet war. Am Tag zuvor waren zwei Rohrbomben im Hamburger Sitz des Verlages Axel Springer detoniert; 17 Angestellte wurden teilweise schwer verletzt.
Den Bombenlegern ging es nicht nur darum, ein Ende der aus ihrer Sicht "hetzerischen" Berichterstattung über ihre Gesinnungsgenossen im Nahen Osten herbeizubomben. Das Bekennerschreiben forderte auch, dass der Verlag "seine propagandistische und materielle Unterstützung für den Zionismus, die imperialistische Politik der herrschenden Klasse Israels einstellt". Das ganz persönliche Engagement Axel Springers (1912 bis 1985), der seit Mitte der sechziger Jahr mindestens einmal pro Jahr nach Israel reiste, machte den liberal-konservativen Verleger zum zentralen Feindbild deutscher Terroristen….