Pressemitteilung 17-03-2011 Boykott

eingestellt am: 17.03.2011                      11.Adar ll, 5771

Pressemitteilung: Boykott

Robbe: „Boykott-Aufruf ist dumm und gefährlich“

DIG-Präsident unterstellt Bremer Initiative antisemitische Motive

Berlin. Nachdem das „Bremer Friedensforum“ zu einem Boykott israelischer Produkte aufrief, hat der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), der ehemalige Wehrbeauftragte Reinhold Robbe, diese Initiative scharf verurteilt. Gleichzeitig forderte Robbe die Entscheidungsträger in Politik, Kirche und Gesellschaft auf, sich ebenfalls in aller Deutlichkeit für eine Rücknahme des Boykott-Aufrufes einzusetzen.

Der Boykott-Aufruf des „Bremer Friedensforums“ sei in gleicher Weise dumm und gefährlich, betonte der DIG-Präsident in einer Stellungnahme. Dumm deshalb, weil die Begründung des Boykott-Aufrufes, nämlich „die Besetzung des palästinensischen Westjordanlandes“ und der daraus angeblich abzuleitende„ menschenrechtswidrige Export von israelischen Produkten aus den besetzten Gebieten“ sei an den Haaren herbeigezogen und geradezu abenteuerlich. Der Export von Waren aus den palästinensischen Autonomiegebieten, insbesondere die Ausfuhr von Südfrüchten, sichere dort viele Arbeitsplätze. Diese würden durch den Boykott akut gefährdet.

Was jedoch wesentlich schwerer wiege, sei die Tatsache, so der DIG-Präsident weiter – dass mit diesem Boykott-Aufruf primitive antisemitische Gefühle in Deutschland bedient würden. Der Aufruf erinnere in erschreckender Weise an die Nazi-Kampagne „Kauft nicht bei Juden!“ zu Beginn der Judenverfolgung im NaziDeutschland. Und an dieser antisemitischen Ausrichtung des Boykotts ändere sich auch nichts, wenn das Bremer Friedensforum darauf hinweise, ihr Boykott werde auch von einigen Juden unterstützt. Dieser Hinweis kann die Initiative nicht legitimieren. Als geradezu unerträglich bezeichnete Robbe außerdem, dass die Verantwortlichen des Bremer Friedensforums offensichtlich aus kirchlichen Kreisen stammen. Der DIG-Präsident: „Die Deutsch-Israelische Gesellschaft fordert alle politischen und kirchlichen Verantwortungsträger in Bremen und darüber hinaus auf, sich unmissverständlich von dem Boykott-Aufruf des Friedensforums zu distanzieren und gleichzeitig für eine sofortige Rücknahme des Aufrufes einzusetzen; alles andere ist für uns indiskutabel!