„Ich brannte wie eine lebende Fackel“

25.03.2011                      19.Adar ll, 5771

Polnisches NS-Opfer:

"Ich brannte wie eine lebende Fackel"

Winicjusz Natoniewski war fünf Jahre alt, als die Nazis in seinem Heimatdorf ein Massaker anrichteten, Häuser und Menschen anzündeten. Er überlebte die Flammenhölle, nun verlangt er Gerechtigkeit – doch die Justiz weist ihn aus Angst vor milliardenschweren Entschädigungsforderungen ab.

Wenn der alte Mann erzählt, sind die Bilder aus seiner Kindheit sofort wieder gegenwärtig: die Kartoffelgrube, in die der Vater den Jungen zerrte, und das brennende Haus gegenüber. "Das Kellerloch füllte sich mit Rauch. Es würgte mich, ich glaubte zu ersticken", erinnert sich Winicjusz Natoniewski. Es klingt, als wolle er sich entschuldigen, wenn er sagt: "Ich geriet in Panik und sprang hinaus. Aber über den Hof schlugen meterweit Flammen und packten mich. Ich brannte wie eine lebende Fackel."…