10.02.2012 17.Schwat. 5772
Veto gegen UN_Resulotion:
Russlands Veto gegen die UN-Resolution zu Syrien sollte niemanden überraschen. Es ist die Fortsetzung geopolitischer Überlegungen seit mehr als einem Jahrhundert: Russlands Syrien-Politik hat ihre Wurzeln in der Zarenzeit.
Russlands imperiales Interesse an der syrischen Levanteküste steht in einer politischen Kontinuität, die bis in die Zarenzeit zurückreicht. Deshalb hat Moskaus riskante Unterstützung der Assad-Diktatur gegen den wachsenden Widerstand der internationalen Gemeinschaft langwirkende strategisch-geopolitische Gründe.
Seit der Niederlage Ägyptens gegen Israel im Suezkrieg von 1956, dem Moskau tatenlos zusehen musste, weil die sowjetischen Streitkräfte, vom Sperrblock Türkei gehindert, keinen Zugang zum Mittelmeer und zum Nahen Osten hatten, versuchte die Sowjetunion neben Ägypten vor allem Syrien aufzurüsten und in beiden Ländern sichere militärische Stützpunkte zu gewinnen. Dabei ging es insbesondere um den Tiefwasserhafen Tartus, Ziel war eine dauerhafte Flottenpräsenz der Sowjetmarine im Mittelmeer. Tartus, dessen Hafen mit russischer Hilfe ausgebaut wird, ist das strategische Codewort für das russische Interesse an Syrien. Assad erklärte schon vor der aktuellen Krise, dass eine russische Flottenbasis auch für nuklear angetriebene Kriegsschiffe dort entstehen solle. Derzeit ankert der einzige russische Flugzeugträger „Admiral Kuznetsov“ auf der Rade von Tartus. Das russische Interesse an Syrien ist also alt….