20.06.2011 18.Siwan, 5771
Geschichte:
SA-Heim, Auffanglager und Psychiatrie auf dem Leeb-Gut zu Mainkofen
Ein Haus der Schrecken und neuer Hoffnung – die Alte Kaserne in Deggendorf.
Zwischen 1933 und 1934 hatten die Nazis in wahnsinnigem Tempo das Reich mit ihren Ideen, Politikern und teils fanatischen Anhängern durchdrungen und auch die letzten demokratischen Errungenschaften weggefegt. Noch war der mittlerweile unmodern gewordene Deggendorfer Irrenanstaltsbau aus braunroten Ziegeln teilweise mit Kranken belegt. Die erhielten trotz aller neuen medizinisch-neurologischen Erkenntnisse und dem Aufschwung der Psychologie und Psychiatrie so gut wie keine medizinische Heilbehandlung. Das war ein auffälliger Gegensatz zur neuen Anstalt im benachbarten Mainkofen: Dort gab es medikamentöse Behandlungen, Arbeitstherapien, medizinisches, handwerkliches und Agrar-Fachpersonal: Denn Mainkofen war auf einem Landwirtschaftsgut errichtet worden. Das hatten die Eheleute Otto und Eleonore Leeb verkauft – Mitglieder einer der größten und ältesten Familien Altbayerns. Schon im 15. Jahrhundert lebten sieben Leeb als Grunduntertanen des Klosters Niederaltaich. Das besteht heute noch und spielte in der frühen Reichsgeschichte eine Rolle….