23.02.2011 19.Adar l, 5771
Geschichte:
Samuel Beckett in Nazi-Deutschland: Unspeakable Eintopf
"Ich bin froh, wenn ich hier weg bin": Der Schriftsteller Samuel Beckett reiste in den dreißiger Jahren durch Nazi-Deutschland. Ein Buch erzählt von seinen Begegnungen mit dem Antisemitismus und Hitlers Hasstiraden.
19. Februar 1937: Es ist spät in der Nacht, als Samuel Beckett mit dem Zug in Bamberg ankommt. Vom Bahnhof geht er unverzüglich in die Adolf-Hitler-Straße und steigt dort im Hotel "Drei Kronen" ab – eine Unterkunft, die ihm sein Reiseführer, der Baedecker, empfohlen hat. "Look at lovely Bamberg", notiert Beckett tags darauf mit kleiner Schrift in eines seiner Tagebücher, die er bei sich hat. Er isst ein "Bauernomelett", trinkt im Traditionslokal "Schlenkerla" Rauchbier ("excellent") und besucht die Sehenswürdigkeiten: "The Reiter", das berühmte Reiterstandbild im Dom, ebenso wie die "Neue Residenz". Der Kurzaufenthalt in der oberfränkischen Bischofsstadt markiert den Beginn einer mehrwöchigen Sightseeing-Tour durch Bayern, die den damals 30-jährigen Schriftsteller über Nürnberg und Regensburg zu guter Letzt auch nach München führt….