Schifffahrt: Mangiare, Marco, mangiare!

30.12.2010                     23.Tevet, 5771

Reisebericht:

Schifffahrt: Mangiare, Marco, mangiare!

Wer klug ist, stellt sich auf einer Schiffspassage am Besten gut mit dem Koch, lautet eine alte Weisheit. Manchmal wird die Reise dann zur schönsten Woche des Jahres – und der Passagier ein wenig dick.

Von der besten Woche des Jahres will ich erzählen. Anfang April saß ich in Tel Aviv in meinem Zimmer und zermarterte mir den Kopf darüber, wie um alles in der Welt ich Israel wieder verlassen sollte. Mein Visum lief ab. Dazu muss ich sagen: Ich hasse Flugzeuge. Das Flugzeug ist jedoch der allgemein anerkannte Weg, Israel zu betreten und zu verlassen; die Reisebranche hat sich darauf eingestellt und die Grenzpolizei auch. Angst vor dem Fliegen ist zudem etwas Irrationales, das weiß ich wohl. Wenn ich ernsthaft Angst hätte, dass gerade mein Flugzeug abstürzt, dann könnte ich mich genauso gut vor Vulkanausbrüchen fürchten. Auch diese Dinge passieren, sagte ich mir, in meinem Zimmer in Tel Aviv, von dem aus ich das Meer sehen konnte, und buchte also eine Schiffspassage….