16.02.2011 adar l, 5771
Judentum:
Sidra Ki-Tissa: Das Zerbrechen der Bundestafeln
Moses' Zorn enbrannte. Er hatte gerade eine Auseinandersetzung mit Gott hinter sich, in der er versuchte, Seinen Zorn zu versöhnen. Er hatte Sein Recht, zornig zu sein, in Frage gestellt und Ihn schließlich angefleht, "von seiner Zornesglut umzukehren." Jetzt war er selbst zornig. Es gibt hier keinen Widerspruch. Moses' Pflicht als Prophet war es, für das Volk zu intervenieren (siehe Gen. 20, 7: "Denn ein Prophet ist er und wird für dich beten."). Aber als Mann Gottes war es auch seine Pflicht, Gott nachzuahmen. Was Seinen Zorn hervorrief, sollte auch ihm mißfallen.
Aber die wirkliche Frage lautet nicht, warum Moses überhaupt zornig war, sondern gerade zu diesem bestimmten Augenblick, als er sich dem Lager näherte und der Szene ansichtig wurde. Sicherlich, alles war ihm vom Ewigen vorausgesagt worden:…