Sidra Metzora: Das Gesetz für den Aussätzigen

08.04.2011                      04.Nisan, 5771

Judentum:

Sidra Metzora: Das Gesetz für den Aussätzigen

Die Vorschriften für den Aussätzigen können nicht adäquat als sanitäre Maßnahmen erklärt werden. Die Tora nimmt keinen medizinischen Zugang an, sondern betrachtet die Krankheit als Symptom geistiger Unausgewogenheit. Unsere Weisen verbanden Aussatz mit der Sünde der bösen Reden:

R. Jochanan sagte im Namen von R. Jose ben Zimra: Die Verbreitung böser Reden ist gleichbedeutend mit der Leugnung Gottes, wie es heisst (Ps. 12, 5): "Unsere Zunge ist unsere Macht, uns helfen unsere Lippen, wer ist Herr über uns?" R. Jose sagte weiters: Wer schlechte Reden verbreitet, wird von Seuchen heimgesucht … Resch Lakisch sagte: Was bedeutet der Satz "Das sei das Gesetz für den Aussätzigen" (Metzora) – dies sei das Gesetz für denjenigen, der böse Reden verbreitet (mozi-schem-ra). 
(Arachin 15b)

Soll das Hüten der Zunge wirklich so hoch bewertet werden? Bevor wir diese Frage beantworten, wollen wir uns daran erinnern, daß die Macht der Sprache den Menschen vom Tier unterscheidet….